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Einleitung:
Das primäre Auftreten von malignen Lymphomen im weiblichen Genitaltrakt ist sehr selten.
Ungefähr ein Viertel der malignen Lymphome treten extranodal auf und davon lediglich
1,5% im weiblichen Genitale (in der englischsprachigen Literatur der letzten 10 Jahre
sind nicht mehr als 80 Fälle beschrieben). Aufgrund der Seltenheit von Lymphomen in
Uterus und Vagina ist das diagnostische Vorgehen nicht einheitlich definiert.
Wir berichten von eine Patientin mit primär extranodal aufgetretenem CD-20 positiven
Groß-Zelligen B-Zell-Lymphom des Uterus und oberen Drittels der Vagina. Aufgrund der
Lokalisation und der extraperitonealen Ausbreitung im kleinen Becken war eine klassische
Kürettage oder offene Biopsie des Tumors nicht möglich. In unserem Fall wurde die
Diagnose durch eine transrectal sonographisch gestützte vaginale Stanzbiopsie des
Septum rectovaginale gestellt. Die weiterführende Diagnostik zeigte zusätzlich einen
kleinen intracerebralen Herd. Die Patientin wurde mit entsprechender systemischer
und intrathekaler Chemotherapie sowie mit biologischer Therapie behandelt. 12 Monate
nach Diagnosestellung befindet s ie sich in Vollremission.
Zusammenfassung:
Transrectal sonographisch gestützte vaginale Stanzbiopsie des Septum rectovaginale
ist eine geeignete minimal invasive Methode und erweitert unser diagnostisches Spektrum.
Sie ist eine gute Alternative zu invasiveren Maßnahmen wie Laparoskopie oder Laparotomie.
Septum rectovaginale - B-Lymphom - vaginale Stanzbiopsie - transrectale Sonografie
- Uterus - Vagina