Aktuelle Urol 2012; 43(04): 213-214
DOI: 10.1055/s-0032-1322492
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pyelonephritis – Procalcitonin ist CRP und Leukozytenzahl überlegen

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Publication Date:
06 August 2012 (online)

 

Harnwegsinfekte treten bei pädiatrischen Patienten häufig auf, v. a. wenn diese jünger als 2 Jahre sind. Unspezifische Symptome erschweren jedoch die Differenzialdiagnose zwischen einer Pyelonephritis und einer Infektion der unteren Harnwege. Laut der aktuellen Studie eignet sich Procalcitonin hier als Marker, um das Risiko einer Schädigung der Niere vorherzusagen.
J Urology 2011; 186: 2002–2008

mit Kommentar

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DMSA-Scan bei akuter Pyelonephritis (links). Laut der aktuellen Studie ist ein erhöhter PCTWert bei Pyelonephritis ein unabhängiger Risikofaktor für eine spätere Vernarbung der Niere – sowohl vor als auch nach der Behandlung.(Bild: Stein R, Beetz R, Thüroff JW, aus: Kinderurologie in Klinik und Praxis; Thieme 2011)

Ji-Nan Sheu, Chuang Shan Medical University, Taichung / Taiwan, und Kollegen untersuchten Kinder bis zu einem Alter von 2 Jahren, die wegen ihres ersten febrilen Harnwegsinfekts stationär behandelt wurden. Als Diagnosekriterien galten:

  • Fieber über 38 °C,

  • Leukozyturie,

  • positive Urinkultur,

  • kein Harnwegsinfekt in der Vorgeschichte,

  • keine Nieren- oder Blasenerkrankung und

  • keine anderen Begleitinfektionen.

Alle Patienten erhielten für mindestens 3 Tage Cephazolin und Gentamicin intravenös, ggf. wurde die Gabe später antibiogrammgerecht angepasst. Bei allen Studienteilnehmern erfolgte eine Sonografie des Harntrakts und innerhalb von 5 Tagen nach Aufnahme eine Szintigrafie mit 99mTc-Dimercaptosuccinat, um Läsionen des Nierenparenchyms festzustellen. Die Szintigrafie wurde nach 6 Monaten wiederholt. Ferner bestimmten die Autoren die Zahl der Leukozyten, das C-reaktive Protein (CRP) und den Procalcitonin-Wert (PCT).