Z Gastroenterol 2012; 50 - K31
DOI: 10.1055/s-0032-1322388

Die Lernkurve von i-scan zur Vorhersage hyperplastischer und adenomatöser kolorektaler Läsionen – eine prospektive Studie an zwei Zentren

H Neumann 1, M Vieth 2, LC Fry 3, C Günther 1, R Atreya 1, MF Neurath 1, K Mönkemüller 3
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany
  • 2Klinikum Bayreuth, Institut für Pathologie, Bayreuth, Germany
  • 3Marienhospital Bottrop, Innere Medizin/Gastroenterolgie, Bottrop, Germany

Einleitung: i-scan ist eine neue endoskopische Filtertechnik, die eine verbesserte Gewebekontrastierung während der Endoskopie ermöglicht. Vorherige Studien konnten bereits zeigen, dass i-scan zu einer verbesserten Detektion kolorektaler Läsionen führt. Die Lernkurve der Filtertechnik zur Unterscheidung hyperplastischer und adenomatöser Läsionen ist bisher nicht untersucht worden.

Ziele: Bestimmung der Lernkurven zur Differenzierung hyperplastischer und adenomatöser Läsionen und zur Aufnahme qualitativ hochwertiger Bilder.

Methodik: Patienten, die sich zur Vorsorgekoloskopie vorstellten wurden prospektiv eingeschlossen. Im Studienzeitraum wurden 110 kolorektale Polypen diagnostiziert und vor der endopskopischen Abtragung im i-scan Mode fotografiert. Zunächst erfolgte eine Trainingssitzung mit den teilnehmenden Endoskopikern um eine einheitliche Bildinterpretation und die Besonderheiten der Filtertechnik zu üben und zu standardisieren. Anschließend erfolgte unabhängig voneinander eine Beurteilung von 110 i-scan Bildern durch 4 Endoskopiker aus zwei verschiedenen Zentren in Deutschland.

Ergebnisse: Die Genauigkeit der Gruppe betrug 73,9% für die Läsionen 1 bis 22, 79,6% für die Läsionen 23 bis 44, 84,1% für die Läsionen 45 bis 66, 87,5% für die Läsionen 67 bis 88, und 94,3% für die Läsionen 89 bis 110. Die Möglichkeit qualitativ hochwertige Bilder aufzunehmen war konstant hoch und zeigte keine Lernkurve (P=0,41).

Schlussfolgerung: Die Möglichkeit zur Vorhersage des histologischen Befundes (Hyperplasie vs. Adenom) mit i-scan zeigt eine Lernkurve und kann relativ schnell gelernt werden. Somit kann die Technik auch für neue Therapiekonzepte (resect and discard) eingesetzt werden.