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DOI: 10.1055/s-0032-1322377
Zusammenhang zwischen IL 28B-Genpolymorphismus und psychiatrischen Nebenwirkungen einer interferonbasierten antiviralen Therapie bei chronischer Hepatitis C
Hintergrund: Eine signifikante Korrelation zwischen dem C-Allel des Genpolymorphismus IL28B und der dauerhaften Ansprechrate (SVR) auf eine Interferontherapie bei chronischer Hepatitis C (HCV) ist bekannt (Dongliang et al, Nature 2009). Psychiatrische Nebenwirkungen, vor allem Depressionen, sind unter Langzeit-Interferongabe häufig. In der vorliegenden Studie wurde eine mögliche Korrelation zwischen dem Ausmaß einer therapieassoziierten Depression und dem IL28B-Genotyp untersucht.
Patienten und Methoden: Es wurden insgesamt 93 Patienten mit chronischer HCV-Infektion eingeschlossen, die in früheren Studien mit Interferon alpha-2b und Ribavirin behandelt worden waren. Bei allen Patienten wurde DNA aus Vollblut isoliert und bezüglich des IL28B Zielpolymorphismus (C/C, C/T, T/T) genotypisiert. Die verschiedenen Genotypen wurden hinsichtlich der SVR und dem Ausmaß einer während der Therapie aufgetretenen Depression (HADS) verglichen.
Ergebnisse: Bei 32,2% lag der Genotyp C/C, bei 49,5% der Genotyp C/T und bei 18,3% der Genotyp T/T vor. Die beobachteten Genotypen- und Allelfrequenzen waren in Übereinstimmung mit dem Hardy-Weinberg-Gleichgewicht (Chi2(1)=0,007; P=0,931). Die SVR-Raten betrugen 76,7% (C/C), 56,5% (C/T) und 58,8% (T/T). Der mittlere Anstieg der Scores im Therapieverlauf für die Subskala „Depressivität“ im HADS betrug beim Genotyp C/C 2,6±2,5, bei C/T 3,5±2,8 und bei T/T 4,0±3,9 (Unterschied zwischen den genotypbasierten Subgruppen: P=0,253).
Schlussfolgerung: Die Verteilung der einzelnen Genotypen entsprach der eines mitteleuropäischen Kollektivs. Wir konnten den Zusammenhang zwischen dem Vorliegen des C-Allels und dem dauerhaften Ansprechen bestätigen, fanden jedoch keine signifikante Assoziation mit der interferoninduzierten Depressivität.