Gesundheitswesen 2012; 74 - A101
DOI: 10.1055/s-0032-1322087

ICF. Entwicklung und Bedeutung der Kontextfaktoren

HM Schian 1, I Manecke 1, E Knülle 2
  • 1Deutsche Vereinigung für Rehabilitation
  • 2Deutsche Post DHL, Betriebsärztlicher Dienst, Braunschweig

Ein Überblick über die Entwicklung der ICF aus den Vorläufern der ICIDH, über die Revision der ICIDH (Stearing Group beim Europarat, Resolution 1995), paralleler internationaler Entwicklung von Assessments und Profiling-Systeme zeigt, dass Kontextfaktoren (KF) zwar anerkannt mitgedacht, aber keinen systematische Aufnahme in die WHO-Klassifikation gefunden haben. Auf deren Bedeutung wird in Teil I der ersten gemeinschaftlichen, deutschsprachigen Ausgabe der ICIDH klar verwiesen. In der Folge wurde dies in der Literatur zu psychischen Störungen aufgenommen. Friboes u.a. wiesen u.a. den Weg, wie die KF zu nutzen und in die ICF einzupassen wären. Motivation, Leistungsbereitschaft, Intelligenz, Einstellung, Ziele uvm. sind zur Situationsanalyse und daraus folgender Zielfindung und Anstrengungen zur Zielerreichung unverzichtbar im Gebrauch. Der FB II der DGSMP hat Experten veranlasst im Konsens eine systematische Aufstellung der KF, bzw. zunächst der PKF vorzustellen. Die Praxis kann das nur begrüßen, die Wissenschaft muss nachziehen. Die damit endlich begonnene Diskussion muss versachlicht aufklären, was machbar ist. Schließlich war Ziel dieser internationalen Klassifikation einen weltweiten Überblick über die Lage der Menschen mit Behinderung zu bekommen. Wieweit Konsens zu erzielen ist wird untersucht und in den FB II WS diskutiert werden.

Literatur:

ICFICIDH,R.-M.Frieboes ua, Elsevier (Urban &Schwarzenberg),2005, ISBN: 3–437–56790-X Grotkamp s et al. Personbezogene Faktoren der ICF...Gesundheitswesen 201072908–916, Schliehe in Rehabilitation -2006 und 2012 (Noch nicht veröffentiches Manuskript), Schian in Jubiläumsband 2011 der DVfR, Resolution (1995) Europarat (Ministerrat)