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DOI: 10.1055/s-0032-1322043
Entwicklung eines praxistauglichen Moduls zur Erhebung der Kosten von Gesundheitsförderungsmaßnahmen – Das Beispiel ‚Maßnahmen zur Förderung des Bewegungsverhaltens bei Kindern und Jugendlichen‘
Einleitung/Hintergrund: In Deutschland gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Gesundheitsförderungsmaßnahmen. Es lassen sich zum Teil auch die Effektivität und damit der Erfolg belegen. Informationen zu den Kosten oder gar zur Kosteneffektivität der Maßnahmen finden sich bisher jedoch kaum. Gerade im Hinblick auf begrenzte Ressourcen gewinnt aber die Frage nach einer ökonomischen Betrachtung zunehmend an Bedeutung. Basierend auf dieser Ausgangslage soll ein praxisnahes Tool für die planenden und durchführenden Akteure in der Gesundheitsförderung entwickelt werden, das es ermöglicht, die Kosten (bzw. den Aufwand) für Planung und Durchführung der jeweiligen Maßnahme zu erheben und zu dokumentieren.
Daten/Methodik: Eine erste Version des Moduls zur Erhebung der Kosten für Planung und Durchführung wird in ver-schiedenen Einrichtungen einem Pre-Test unterzogen. Die Voraussetzung dafür ist, dass in den Einrichtungen eine entsprechende Präventionsmaßnahme stattgefunden hat, deren Effekte belegt werden konnten. In unserem Fall handelt es sich hierbei um Kindertagesstätten, in welchen ein Programm zur Bewegungsförderung bei Kindern durchgeführt wurde, welches unter anderem auch dem Ziel 'Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit' dienen kann. Die Teilnahme der Einrichtungen an der Evaluation ist selbstverständlich freiwillig. Im Mittelpunkt stehen dabei die folgenden Fragen:
Welche Kosten lassen sich bei diesen Maßnahmen im Nachhinein ermitteln?
Ist es möglich und sinnvoll, diese Angaben im Nachhinein zu erheben (d.h. wie dringlich ist die Forderung, die Erhebung dieser Angaben gleich zu Beginn der Maßnahmen einzu-planen)?
Ergebnisse: Präsentiert wird die erste Version des Moduls zur Kostenabschätzung. Zusätzlich werden die ersten Ergebnisse der Kostenerhebung aus dem Pre-Test in bis zu drei verschiedenen Kindertagesstätten gezeigt. Dargestellt werden ebenfalls die Schwierigkeiten, die bei der Anwendung des Tools deut-lich wurden. Basierend auf diesen Ergebnissen werden Möglichkeiten der Weiterentwicklung und Erweiterung des Tools aufgezeigt.
Diskussion/Schlussfolgerung: Eine vollständige Aussage zur Kosteneffektivität kann mit diesem Tool noch nicht getroffen werden, da einige ökonomische Aspekte noch nicht erfasst werden (z.B. mögliche langfristige Einsparungen, die sich durch eine geringere Inanspruchnahme medizinischer Leistungen oder durch einen geringeren Produktivitätsausfall der Eltern aufgrund von weniger Erkrankungen der Kinder ergeben könnten). Aber die Entwicklung eines derartigen Tools kann zu einem methodisch möglichst vergleichbaren Vorgehen bei der Erhebung und Dokumentation der anfallenden Kosten beitragen. Damit wäre eine wichtige Grundlage für die spätere Kosteneffektivitätsbetrachtung geschaffen. In einem weiteren Schritt soll in dem Projekt versucht werden, die Kostenerhebung bereits zu Beginn einer Maßnahme zu implementieren.