Rofo 2012; 184(7): 661-666
DOI: 10.1055/s-0032-1318802
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Young Investigator Award – Abstracts

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Publication Date:
28 June 2012 (online)

Young Investigator Award 2012
Teil I

YIA I.1 Nachweis histologischer Veränderungen der diabetischen Nephropathie im Rattenmodell mittels MRT Diffusionstensorbildgebung (DTI) Referent: Hueper, KatjaMedizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover Zielsetzung: Die diabetische Nephropathie ist durch Albuminurie, progrediente Einschränkung der Nierenfunktion und histologische Veränderungen wie Glomerulosklerose, Fibrose und Tubulusschaden gekennzeichnet. Untersucht wurde daher, ob diese pathologischen Nierenveränderungen mittels DTI nachgewiesen werden können. Material: Es wurden 21 Ratten untersucht (n = 7 pro Gruppe): Kontrolltiere, diabetische Tiere (DM), diabetische Tiere mit Uninephrektomie (DM UNX) zur Beschleunigung pathologischer Veränderungen der diabetischen Nephropathie. 8 Wochen nach DM-Induktion (Streptozotocin, STZ) erfolgte die MRT mittels morphologischen Sequenzen und DTI (1,5 T, b = 0, 300 s / mm2, 6 Diffusionsrichtungen). Apparent Diffusion Coefficient (ADC) und Fraktionale Anisotropie (FA) in den anatomischen Schichten der Niere wurden zwischen den Gruppen verglichen und mit histologischen Veränderungen korreliert. Ergebnisse: Bei STZ-behandelten Tieren waren Blutglukose und Urinvolumen signifikant erhöht und der Insulinspiegel erniedrigt. Urikämie, Albuminurie und histopathologische Veränderungen waren signifikant stärker ausgeprägt bei DM UNX-Tieren. ADC-Werte waren abgesehen von der Nierenrinde nicht unterschiedlich zwischen den Gruppen. Die FA war bei DM UNX-Tieren in verschiedenen anatomischen Schichten signifikant reduziert. Bei DM ohne UNX war nur die FA in der Nierenrinde reduziert. Der Grad der Glomerulosklerose korrelierte negativ mit der FA in Nierenrinde und äußerem Streifen des äußeren Marks (p = 0,003, p = 0,022), der Grad der Fibrose dagegen korrelierte negativ mit der FA im inneren Mark (p = 0,028) und der Tubulusschaden mit der FA in der Rinde und im inneren Mark (p = 0,015, p = 0,006). Schlussfolgerungen: Die DTI ermöglicht im Rattenmodell den Nachweis histopathologischer Veränderungen der diabetischen Nephropathie anhand einer Reduktion der FA. Unterschiedliche Stadien der Nephropathie (DM und DM UNX) konnten unterschieden werden. Daher könnte die DTI zum Nachweis und Monitoring der Nierenschädigung bei diabetischen Patienten genutzt werden.

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