Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2012; 47(6): 365
DOI: 10.1055/s-0032-1316477
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Gut und teuer

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Publication Date:
28 June 2012 (online)

Was teuer ist, muss nicht automatisch gut sein –bei dem Anästhetikum Xenon scheint der Zusammenhang zwischen Preis und Qualität jedoch zu stimmen.

Xenon ist das seltenste nicht radioaktive Element auf der Erde. Der größte Teil des Edelgases ist in der Atmosphäre vorhanden, dennoch liegt sein Anteil bei lediglich 0,0000087 %. Dementsprechend teuer ist seine Gewinnung und dementsprechend gering auch die verfügbare Menge.

Doch Xenon stellt aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften ein fast ideales Anästhetikum dar: Es ermöglicht eine konstante Blutdruckregulierung sowie kurze Einschlaf- und Aufwachphasen und ist darüber hinaus mit weniger Nebenwirkungen wie postoperativer Übelkeit und Erbrechen behaftet. Gründe, warum Xenon trotzdem bisher nicht häufiger für die Allgemeinanästhesie eingesetzt wird, sind daher lediglich der hohe Preis und die geringe Verfügbarkeit.

Doch durch neue Techniken können mittlerweile der Verbrauch und damit auch die Kosten deutlich gesenkt werden. So rückt Xenon als Anästhetikum wieder mehr in der Vordergund. Selbst im Social Network Facebook gibt es z. B. ein Nutzerprofil namens „Xenon-Narkose“, über das aktuelle Meldungen zum Thema gepostet werden. Lesen Sie im Beitrag von Höcker et al. ab S. 374 mehr über die Vor- und Nachteile der Xenonnarkose sowie vielversprechende Einsatzgebiete.

Psychotische Störungen sind kein seltenes Phänomen. Sie gehören zu den weltweit häufigsten psychischen Erkrankungen und können durch viele körperliche Erkrankungen sowie Drogenkonsum auslöst werden. So bleibt es nicht aus, dass auch der Notfallmediziner im Notarztdienst oder in der Notaufnahme mit dieser Krankheitsform konfrontiert wird. Die Diagnostik und Therapie von Psychosen stellen einen hohen differenzialdiagnostischen Anspruch an den Notarzt. Im Beitrag ab S. 382 stellen Ihnen Naumann et al. die häufigsten Notfallsituationen vor und erläutern die jeweils indizierte Therapie.

Neben der medikamentösen Behandlung ist jedoch auch der persönliche Umgang mit den Patienten von entscheidender Bedeutung – und das nicht nur bei psychiatrischen Notfällen. Auch im normalen Klinikalltag kann durch empathisches Verhalten und empathische Kommunikation ein besserer, von Vertrauen geprägter Kontakt zum Patienten aufgebaut und damit der Therapieerfolg gefördert werden. Lesen Sie ab S. 426, was klinische Empathie in Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie bewirken und wie Empathiefähigkeit trainiert werden kann.

Neue spannende und wertvolle Erkenntnisse sowie viel Spaß beim Lesen wünschen Ihnen

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