Z Gastroenterol 2012; 50 - P4_1
DOI: 10.1055/s-0032-1315860

EUS-FNP bei mediastinalen und abdominellen Lympknotenvergrößerungen – Ergebnisse im klinischen Alltag

W Bohle 1, C Meier 1, WG Zoller 1
  • 1Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Katharinenhospital, Klinikum Stuttgart

Einleitung und Fragestellung: Im klinischen Alltag stellt die Dignitätsbeurteilung mediastinaler und abdomineller Lymphome eine häufige Fragestellung nicht nur beim Staging vorbekannter Malignome dar. Die EUS-FNP bietet nach Studiendaten hierbei eine risikoarme und hoch valide Problemlösung. Unbekannt ist jedoch, ob diese Ergebnisse auch im klinischen Alltag unter nicht spezialisierten Bedingungen reproduzierbar sind.

Methodik: Wir analysierten retrospektiv die Ergebnisse von 141 EUS-FNP bei 121 Patienten (w:m=35:86, mittl. Alter 61,5 Jahre; 22–87J.) mit mediastinalen (119) oder abdominellen (22) Lymphknotenvergrößerungen (mittlere Größe 22×15mm; 18 <10mm, 123 >10mm) Als Goldstandard dienten die histopathologische Aufarbeitung des Operationsresektates oder der klinische Verlauf.

Resultate: Verwertbares Material wurde bei 124/141 Punktionen gewonnen (=88%). Die Ausbeuterate war unabhängig von der Größe des punktierten Lymphknotens, und stieg im Verlauf des Beobachtungszeitraums an (2002–2006: 77%; 2007–2010: 98%). Bei 66 der Punktionen wurde die EUS-FNP im Rahmen des Staging bei vorbekanntem Malignom durchgeführt, 58 erfolgten bei ätiologisch unklaren Lymphknotenvergrößerungen. Sensitivität und Spezifität für den Nachweis eines Malignoms betrugen 77,3 bzw. 100%. Hierbei zeigte sich eine Verbesserung der Ergebnisqualität mit zunehmender Routine: Für den Zeitraum von 2002 bis 2006 erzielten wir bei 54 Lymphknotenpunktionen eine Sensitivität für Malignität von 72,2% bei einer Spezifität von 100%. Im Untersuchungszeitraum 2007–2010 (70 Lymphknotenpunktionen) stieg die Sensitivität auf 80,8% bei gleichbleibender Spezifität von 100%. Häufigste benigne Ursache einer Lymphknotenvergrößerung war eine unspezifische Lymphadenitis (n=26), gefolgt von einer Sarkoidose (n=12).

Diskussion: Auch im klinischen Alltag behauptet sich die EUS-FNP als sichere und erfolgversprechende Methode in der diagnostischen Zuordnung mediastinaler und abdomineller Lymphknotenvergrößerungen.