Z Gastroenterol 2012; 50 - P3_15
DOI: 10.1055/s-0032-1315856

Transanal endoskopisch-mikrochirurgische Vollwandresektion (TEM) eines Rektumwandtumors oberhalb der peritonealen Umschlagsfalte

R Salm 1, A AlDhubaib 1, J Sontheimer 2, K van Aaken 3 , E Striepecke 4, A Ochs 3
  • 1Abt. Allgemein- und Viszeralchirurgie, Loretto-Krankenhaus Freiburg, Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser Freiburg
  • 2 Praxis für Chirurgie und Endoskopie Freiburg
  • 3 Abt. Innere Medizin, Loretto-Krankenhaus Freiburg
  • 4Institut für Pathologie Freiburg

Einleitung: Tumoren in der Rektumwand können insbesondere, wenn sie oberhalb der peritonealen Umschlagsfalle liegen, endoskopisch nicht entfernt werden.

Fragestellung: Bei einem 66-jährigen Mann wurde im Rahmen einer Vorsorgekoloskopie eine ca. 2cm im Durchmesser große, kugelige Raumforderung bei 12cm ab ano in der Rektumwand mit unauffälligem Schleimhautüberzug diagnostiziert. Endosonographisch konnte diese mit 23×18mm Größe ausgemessen werden mit zwei kleinen echoarmen Zonen, die möglicherweise kleinen Nekrosezonen entsprechen. Sie scheint von der Muscularis propria auszugehen ohne wandüberschreitendes Wachstum, keine vergrößerten Lymphknotenin der Umgebung. In die Raumforderung zieht ein kräftiges arterielles Gefäß.

Methodik: Die lokale Exzision in toto ist indiziert zur Klärung der definitiven Histologie. Diese wurde in transanal endoskopisch-mikrochirurgischer Technik durchgeführt. Der entstandene Rektumwanddefekt wurde mittels fortlaufender Naht verschlossen.

Resultate: Immunhistochemisch wurde ein Schwannom ohne Malignitätskriterien nachgewiesen, das im Gesunden entfernt wurde. Ein gastrointestinaler Stromatumor oder ein Melanom konnte ausgeschlossen werden.

Diskussion: Mittels transanal endoskopisch-mikrochirurgischer Vollwandresektion (TEM) können auch umschriebene Wandtumoren im Rektum oberhalb der peritonealen Umschlagsfalte sicher entfernt werden. Da es sich um eine lokale Exzision handelt und keine Lymphadenektomie möglich ist, muss diese Methode benignen Tumoren bzw. ganz initialen Malignomenstadien vorbehalten bleiben.