Aktuelle Urol 2012; 43(03): 135-137
DOI: 10.1055/s-0032-1315661
Referiert und kommentiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nierenzellkarzinom – Axitinib überzeugt in Zweitlinientherapie

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Publikationsdatum:
25. Mai 2012 (online)

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Axitinib ist ein selektiver VEGFR-Inhibitor (VEGFR: vaskulärer Endothelwachstumsfaktor-Rezeptor) der 2. Generation. Eine aktuelle US-amerikanische Studie hat gezeigt, dass Axitinib das progressionsfreie Überleben (PFS) von Patienten mit Zytokin-refraktärem Nierenzellkarzinom gegenüber Sorafenib verlängert.
Lancet 2011; 378: 1931–1939

mit Kommentar

In der Phase-III-Studie AXIS behandelten Brian Rini, Cleveland Clinic Taussing Cancer Institute/USA, und Kollegen 723 Patienten mit klarzelligem, metastasiertem Nierenzellkarzinom mit den Tyrosinkinase-Inhibitoren Axitinib oder Sorafenib in einer Zweitlinientherapie (1:1-randomisiert). Die Patienten erhielten Axitinib 2 x 5 mg/Tag (bei guter Verträglichkeit Option zur Dosissteigerung bis auf 2 x 10 mg/Tag) oder Sorafenib 2 x 400 mg/Tag. Die Studie wurde unter maßgeblicher Beteiligung von Pfitzer Inc. durchgeführt. Stratifiziert wurde nach Allgemeinzustand (ECOG Performance Status 0–1) und Art der systemischen Vortherapie. Diese war in beiden Studienarmen bei jeweils 54 % der Patienten mit Sunitinib erfolgt, bei 35 % mit Zytokinen, bei 8 % mit Bevacizumab und bei 3 % mit Temsirolimus. Die Behandlung endete bei Krankheitsprogress, inakzeptabler Toxizität, Tod oder auf Patientenwunsch. Der primäre Endpunkt war das Progressionfreie Überleben (PFS). Sekundäre Endpunkte waren die Gesamtüberlebenszeit, die objektive Ansprechrate, die Ansprechdauer und die Progression.

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Nierenzellkarzinom, klarzelliger Typ (Vergr. 1:150). Laut der aktuellen Studie verlängerte Axitinib gegenüber Sorafenib das progressionsfreie Überleben von Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom um bis zu 6 Monate bei vergleichbarem Sicherheitsprofil.(Bild: Riede U-N, Schäfer H-E, Werner M, aus: Allgemeine und spezielle Pathologie; Thieme 2004)