Rofo 2012; 184(6): 489-491
DOI: 10.1055/s-0032-1315414
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Epiploic Appendagitis – Appendicitis epiploica: benigne Differenzialdiagnose des akuten Abdomens

B. Bender, A. Korn, S. D. Ioanoviciu (UMFT) M. Horger (Tübingen)
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Publication Date:
01 June 2012 (online)

Einleitung

Die Appendices epiploicae sind frei endende Fettanhängsel mit einer Länge von 0,5–5 cm die von viszeralem Peritoneum umgeben sind und sich entlang der Taenia libera und Taenia omentalis entlang des Kolons finden. Sie führen feine arterielle und venöse Äste, die die jeweiligen Kolonsegmente versorgen. Entlang des gesamten Kolons finden sich ca. 100–150 Appendices epiploicae, mit einer Häufung im Bereich des Colon sigmoideum und Colon transversum. Am häufigsten führt eine Torsion mit daraus resultierender Thrombose und Gangrän zum klinischen Bild der Appendicitis epiploica. Sekundär entzündlich kann es zu einer Appendicitis epiploica bei angrenzender Divertikulitis, Appendizitis oder Cholezystitis kommen (Almeida AT, Melão L, Viamonte B et al. AJR Am J Roentgenol 2009; 193: 1243–1251; Farmlett EJ, Fishman EK, Jones B et al. J Comput Assist Tomogr 1985; 9: 366–368). Seltenere Ursachen für klinische Beschwerden sind Invagination, Herniation und Einblutung (Farmlett EJ, Fishman EK, Jones B et al. J Comput Assist Tomogr 1985; 9: 366–3682). Zur Unterscheidung von der Appendizitis des Wurmfortsatzes wird insbesondere im englischen Sprachgebrauch auch die Bezeichnung Appendagitis verwendet. Die genaue Inzidenz der Appendicitis epiploica ist nicht bekannt, da die Erkrankung meist selbstlimitierend ist und man von einer hohen Dunkelziffer ausgeht. Aus klinischen Daten konnte eine Inzidenz von ca. 0,88 / 100 000 / Jahr ermittelt werden (de Brito P, Gomez MA, Besson M et al. J Radiol 2008; 89: 235–243).

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