OP-Journal 2012; 28(1): 34-40
DOI: 10.1055/s-0032-1315005
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Operationen am kindlichen Ellbogen

Operations on the Paediatric Elbow
Peter Ferlic
,
Silvia Zötsch
,
Annelie Weinberg
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Publication Date:
26 July 2012 (online)

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Zusammenfassung

Frakturen im Bereich des Ellbogens machen in etwa 7–17 % aller Frakturen im Kindesalter aus. Das Ellbogengelenk ist sowohl in seiner Anatomie, mit 3 beteiligten Knochen, als auch in seiner Funktion ein komplexes Gelenk. In Abhängigkeit vom Unfallmechanismus ist eine Vielzahl unterschiedlicher Verletzungsmuster beschrieben, welche von einfachen Knochenbrüchen bis zu schweren Luxationsfrakturen reichen können. Eine konventionell radiologische Bildgebung ist meist wegweisend. Aufgrund der engen Beziehung zu den Gefäßen und Nerven müssen eine periphere Durchblutungsstörung oder ein neurologisches Defizit immer ausgeschlossen werden. Aufgrund der nur geringen Wachstumspotenz der Wachstumsfuge am distalen Humerus sind spontane Achskorrekturen nur in einem geringen Ausmaß zu erwarten. Entsprechend muss eine anatomische Reposition Ziel jeder Behandlung von Humerusfrakturen sein, um einer langfristigen Funktionsstörung der oberen Extremität vorzubeugen. Kann diese mit konservativen Maßnahmen nicht erzielt werden, ist eine operative Therapie indiziert. Am proximalen Unterarm ist die Korrekturpotenz wesentlich besser und kann in die Therapie integriert werden. In Abhängigkeit der Lokalisation der Verletzung können unterschiedliche Osteosyntheseverfahren zum Einsatz kommen. Deren Indikationen und die operativen Techniken sollen in diesem Artikel aufgearbeitet werden.

Abstract

Fractures of the elbow add up to about 7–17 % of all fractures in childhood. The elbow joint has a complex anatomy, with 3 bones linked together, that allows a wide range of motion and is fundamental for full function of the upper extremity. Depending on the mechanism of trauma, a wide variety of injuries have been described, ranging from simple fractures to severe luxation injuries. Conventional x-ray imaging in two plains allows an adequate diagnosis in most cases. However, impairment of peripheral blood perfusion and neurological deficits have to be excluded, due to the close proximity of nerves and blood vessels. The growth plate of the distal humerus accounts only slightly for the growth of length, therefore spontaneous correction of malalignment can only be expected to a small extent. Consequently, anatomic reduction must be achieved with the treatment to preserve full function of the arm. If this is not guaranteed with conservative interventions, surgical treatment can be indicated. Depending on the location of the injury different methods of osteosynthesis can be applied. The surgical techniques and their indication are put in focus in this paper.