Diabetologie und Stoffwechsel 2012; 7 - P_100
DOI: 10.1055/s-0032-1314597

Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und konventioneller Insulintherapie (CT) mit biphasischem Insulinaspart versus humanem Mischinsulin: eine retrospektive Datenbankanalyse

K Kostev 1, J Rex 1, D Schröder-Bernhardi 1
  • 1IMS Health, Frankfurt am Main, Germany

Hintergrund: Insulinaspart hat einen rascheren Wirkungseintritt und führt zu einer effektiveren Senkung der postprandialen Blutzuckerwerte als kurz wirksames Humaninsulin, was einen günstigen Einfluss auf die Entstehung der diabetischen Spätkomplikationen haben könnte. Zielsetzung der Datenbankauswertung war es, die Inzidenz von makro- und mikrovaskulären Ereignissen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes unter Therapie mit biphasischem Insulinaspart (BiAsp) versus humanem Mischinsulin in allgemeinmedizinischen Praxen zu vergleichen.

Patienten und Methoden: Daten von 894 BiAsp-Patienten und 8.940 Nutzern von humanem Mischinsulin aus allgemeinmedizinischen Praxen (Disease Analyzer Datenbank; 01/2002 to 07/2011) wurden nach 1:10 Matching für Alter (71,8±9,8 Jahre) und Geschlecht (Männer: 45,3%) retrospektiv analysiert. Hazard Ratios (HR; Cox Regression) für makro- und mikrovaskuläre Endpunkte (Follow-up: 4 Jahre) wurden für Praxistyp (Diabetologe), Praxisregion, Co-Medikation (ASS, Antihypertensiva, Lipidsenker), Hypertonie, Hyperlipidämie sowie dem Charlson Komorbiditätsscore adjustiert.

Ergebnisse: Das Risiko für makrovaskuläre Ereignisse war insgesamt signifikant geringer bei Patienten mit biphasischem Insulinaspart als bei humanem Mischinsulinen (HR, 95%KI: 0,70; 0,57–0,87). Es fand sich ein vermindertes Risiko für koronare Herzkrankheit (HR, 95%KI: 0,76; 0,62–0,93), inzidenten Apoplex/TIA (0,69; 0,51–0,93), inzidenten Myokardinfarkt (0,67; 0,46–0,97) und periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) (0,77; 0,61–0,99).

Folgerungen: Die konventionelle Insulintherapie (CT) mit biphasischem Insulinaspart ist im Vergleich zu humanem Mischinsulin mit einer reduzierten Inzidenz von makrovaskulären Ereignissen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes assoziiert. Dieses Ergebnis aus einer retrospektiven Datenbankanalyse müsste durch eine randomisierte kontrollierte Studie überprüft werden.