Fragestellung: In bisher erschienenen Publikationen wurde über die additive Gabe von GLP-1 Agonisten
zu Insulin berichtet. Es gibt jedoch keine Daten zum Behandlungsbeginn mit Insulin
bei bestehender Therapie mit GLP-1 Agonisten bei insulin-naiven Patienten mit Typ
2 Diabetes (T2D). Diese randomisierte Studie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit
einer neuen Behandlung des T2D, der schrittweisen Intensivierung der Therapie durch
additiv zu Metformin erfolgte Gabe von zunächst 1,8mg Liraglutid und anschließend
Insulin detemir, welches bei Patienten, die mit Metformin und Liraglutid keinen HbA1c<7% erreichen konnten, beginnend mit 10 IE/Tag systematisch titriert wurde.
Methodik: Die 38wöchige Studie umfasste eine 12wöchige Startphase mit Metformin und Liraglutid
und eine 26wöchige Hauptphase, während der diejenigen, die ein HbA1c<7,0% erreicht hatten, in einer Beobachtungsgruppe mit unveränderter Therapie verblieben,
wohingegen diejenigen mit einem HbA1c ≥7,0% zu entweder Metformin, Liraglutid und Insulin detemir oder zu einer Kontrollgruppe,
die weiterhin Metformin und Liraglutid erhielt, randomisiert wurden. Es wurden Patienten
in die Studie eingeschlossen, die mit Metformin oder Metformin und Sulfonylharnstoff
vorbehandelt waren. Der Sulfonylharnstoff wurde aber bei Eintritt in die Startphase
abgesetzt.
Ergebnisse: Nach der 12wöchigen Startphase mit Metformin und Liraglutid erreichten 61% der Patienten
ein HbA1c<7,0% mit Verminderungen des HbA1c um 1,3% und des Körpergewichts um 4,4kg. Nach der 26wöchigen Hauptphase wurde das
HbA1c bei Patienten, die zu Metformin, Liraglutid und Insulin detemir randomisiert worden
waren, um weitere 0,5% vermindert, während das HbA1c in der Kontrollgruppe mit Metformin und Liraglutid stabil blieb. 43% der zu Metformin,
Liraglutid und Insulin detemir randomisierten Patienten erreichten nach 26 Wochen
den HbA1c -Zielwert <7% gegenüber 17% in der Metformin-Liraglutid-Kontrollgruppe. Das Körpergewicht
wurde in allen Gruppen hauptsächlich in der Startphase vermindert. Die Inzidenz leichter
Hypoglykämien war niedrig (0,116; 0,029; 0,247 Ereignisse je Patient und Jahr für
die Metformin-Liraglutid-Beobachtungsgruppe, die Metformin-Liraglutid-Kontrollgruppe
bzw. die Metformin-Liraglutid-Insulin detemir-Gruppe). Es gab in der Hauptphase keine
schwerwiegenden hypoglykämischen Ereignisse. Transiente Übelkeit trat bei 21% der
Patienten während der Startphase und bei 4% der Patienten während der Studienhauptphase
auf.
Schlussfolgerung: Zusätzlich zu Metformin und Liraglutid gegebenes Insulin detemir verbesserte bei
Patienten, die mit Metformin und Liraglutid allein nicht den HbA1c -Zielwert erreichten, mit geringem Hypoglykämierisiko und nachhaltiger Gewichtsabnahme
die glykämische Kontrolle. Die Therapie war gut verträglich.