Melanommetastase im Magen – ein Fallbericht

Einleitung: Maligne Melanome gehören zu jenen Neoplasien welche häufig in den Gastrointestinaltrakt metastasieren. Meistens treten die Metastasen Monate bis Jahre nach Erstdiagnose auf und können mit abdominellen Schmerzen, Hämatemesis, Melena und Anämie assoziiert sein. Wir präsentieren den Fallbericht einer 82-jährigen Patientin mit einer Melanommetastase an der großen Kurvatur des Magens, wobei das Primum 15 Jahre zuvor an der Fußsohle entfernt wurde.

Methode: Retrospektive Fallbeschreibung.

Verlauf: Die 82-jährige Patientin, mit St.p. Melanom des Fußes 1996, kam zur Abklärung rezidivierender transfusionspflichtiger Anämien. In der Gastroskopie zeigte sich eine suspekte ca. 6×7cm große, zentral exulzerierte nekrotisch-zerfallende Raumforderung an der großen Kurvatur. Die Histologie ergab Anteile einer Melanommetastase. Da sich zur gleichen Zeit in der MRT von LWS und BWS metastasensuspekte Läsionen an LWK 4 zeigten, wurde die Patientin trotz palliativer Situation zur Beseitigung der Blutugsquelle operiert. Der postoperative Verlauf war unauffällig.

Schlussfolgerung: Das gastrointestinale Melanom ist häufig eine Metastase eines primär kutanen Melanoms. Diese Metastasen können durch gastrointestinale Beschwerden und/oder eine Blutungsanämie in Erscheinung treten. Daher sollte in der Nachsorge von Melanompatienten besonders auch auf gastrointestinale Beschwerden geachtet werden, auch wenn der Primärtumor vor vielen Jahren entfernt wurde. In der palliativen Situation kann eine operative Entfernung der Metastase zur Beseitigung der Blutungsquelle sinnvoll sein.

Literatur: 1) Liang KV. et al. Metastatic malignant melanoma of gastrointestinal tract. Mayo Clin Proc 2006;81(4):511–516, 2) Schuchter LM et al. Primary and metastatic diseases in malgnant melanoma of the gastriintestinal tract. Curr Opin Oncol. 2000; 12:181–185, 3) Patel JK et al. Metastatic pattern of malignant melanoma. Am J Surg 1978, 135: 809–810.