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DOI: 10.1055/s-0032-1313652
Externe Validierung eines Nomogramms zur Vorhersage der Prognose von Patientinnen mit Endometriumkarzinom
Fragestellung: Nomogramme sind prädiktive, statistische Modelle die bei unterschiedlichen Tumorentitäten die Prognose individueller und genauer vorhersagen können als Stagingsysteme, die derzeit in Verwendung stehen. Kürzlich wurde am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center (MSKCC) ein Nomogramm für die Vorhersage der Prognose von Patientinnen mit Endometriumkarzinom (EC) erstellt. Das Ziel dieser Studie war es die Validität des MSKCC Nomogramms anhand einer externen, unabhängigen Kohorte zu überprüfen. Methodik: Das MSKCC Nomogramm inkludiert fünf postoperativ verfügbare Variablen: Alter, Anzahl der negativen resezierten Lymphknoten, Tumorstadium, Tumordifferenzierungsgrad und histologischer Tumortyp. Die EC Datenbanken der Medizinischen Universitäten Wien und Innsbruck wurden herangezogen um das MSKCC Nomogramm extern zu validieren. Es wurden alle Patientinnen in die Studie eingeschlossen die zwischen Dezember 1995 und Mai 2011 an den Kliniken operiert wurden und alle Nomogramm Variablen verfügbar hatten. Ergebnisse: Insgesamt wurden 765 Patientinnen mit EC identifiziert und für die externe Validierung herangezogen. In der Österreichischen Kohorte war die mediane Gesamtüberlebenszeit 134 Monate; 3- und 5-Jahres Gesamtüberleben (OS) Raten waren 83,8% (95% CI, 80,6–86,5%) und 77,2% (95% CI, 43,5–80,5%). Zum Zeitpunkt der letzten Kontrolluntersuchung waren 566 (74%) Patientinnen tumorfrei, 23 (3%) Patientinnen mit stabiler Erkrankung und 22 (2,9%) progredient. Innerhalb des Beobachtungszeitraums verstarben 76 (9,9%) Patientinnen interkurrent und 78 (10,2%) an der Grunderkrankung. Der Konkordanzindex zwischen dem tatsächlich observierten OS und dem vom Nomogramms vorhergesagten OS war 0,71 (SE=0,017) verglichen mit 0,75 in der ursprünglichen MSKCC Kohorte. Schlussfolgerung: Durch diese Studie wurde das MSKCC Nomogramm extern validiert und ist generalisierbar für die Verwendung für neue unabhängige Kohorten von Patientinnen mit EC. Das Nomogramm ermöglicht eine exaktere und individuellere Vorhersage des OS als das Tumorstadium alleine. Außerdem liefert das Modell hilfreiche Informationen für die individuelle Beratung von Patientinnen und kann herangezogen werden um Patientinnen mit EC im Zuge klinischer Studien in unterschiedliche prognostische Gruppen zu stratifizieren.