Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A183
DOI: 10.1055/s-0032-1313549

Die intraoperative Mammasonografie zur Vorbereitung der intraoperativen Strahlentherapie im Rahmen der brusterhaltenden Therapie des Mammakarzinoms

K Zwiefel 1, S Mohrmann 1, J Salmen 1, U Ortmann 1, C Matuschek 2, I Simiantonakis 2, M Ghorbanpour 2, W Budach 2, W Janni 1
  • 1Frauenklinik, Brustzentrum, Düsseldorf, Deutschland
  • 2Universitätsklinik, Strahlentherapie und Radioonkologie, Düsseldorf, Deutschland

Zielsetzung: Patientinnen mit erhöhtem intramammären Lokalrezidivrisiko erhalten intraoperativ bereits die Tumorboostbestrahlung im Rahmen ihrer brusterhaltenden Therapie. Zur genaueren Planung der Dosisapplikation wird zuvor die Mammasonografie intraoperativ durchgeführt.

Material und Methoden: Die intraoperative Strahlentherapie (IORT) als Boostbestrahlung des Tumorbettes wird bei Patientinnen mit Mammakarzinom durchgeführt bei geplanter BET und Alter <60J. und/oder G3-Tumor und/oder >/=2cm Tumorgröße. Bei 69 Patientinnen wurde die intraoperative Strahlentherapie als Boost (10Gy) auf das Tumorbett mit dem Elektronenbeschleuniger (Novac7) durchgeführt. Bei diesen Patientinnen erfolgte zuvor eine intraoperative hochauflösende Mammasonografie (>12MHz) nach erfolgter Segmentresektion und Reformierung des Drüsenkörpers. Gemessen wird der Abstand der Drüsenkörperoberfläche bis zur Oberfläche des M. pectoralis und bis zur Vorderkante der Rippen. Danach können anhand der Schichtdicken die Isodosen genau berechnet werden. Bei paralleler Schallkopfführung wird zusätzlich der optimale Winkel für den Applikator ermittelt, der unter sterilen Kautelen in die BET-Wundhöhle eingebracht wird. Bei einer Patientin war keine IORT möglich wegen Makromastie bei sonographisch zu hoher Schichtdicke.

Ergebnisse: Bei 70 Patientinnen ließen sich die anatomischen Strukturen gut darstellen. Bei 69 Patientinnen wurde die IORT durchgeführt. Bei einer Patientin war die Schichtdicke zu groß, so dass auf die IORT verzichtet wurde.

Zusammenfassung: Mit der intraoperativen Mammasonografie vor IORT lässt sich die Schichtdicke des zu bestrahlenden Gewebes sicher vermessen mit gleichzeitiger sicherer Darstellung der zu schonenden darunterliegenden Strukturen zur besseren Planung der intraoperativen Elektronenbestrahlung.