Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A180
DOI: 10.1055/s-0032-1313546

Umfrageergebnis der AGZBZ zur Palliativmedizin in den Brustzentren

R Würstlein 1, J Uellenberger 2, J Gaertner 3, P Mallmann 2, R Voltz 3 N Harbeck 1, AG Zertifizierter Brustzentren AZB(4)
  • 1Uniklínikum München, Brustzentrum; CCC, München, Deutschland
  • 2Universitätsfrauenklinik, Brustzentrum, CIO, Köln, Deutschland
  • 3Universitätsklinik Köln, Palliativmedizin, Köln, Deutschland
  • 4AG Zertifizierter Brustzentren, Rosenheim, Deutschland

Hintergrund:

In Deutschland werden die meisten an Brustkrebs erkrankten Patientinnen an Brustzentren behandelt, die nach den Vorgaben der DGS und der DKG, oder nach denen des Landes NRW zertifiziert wurden. Dennoch sind nur wenige Daten vorhanden, inwieweit das Konzept einer (frühzeitigen) Integration der Palliativmedizin beim Mammkarzinom praktiziert wird. Die Bedeutung einer frühen Integration der Palliativmedizin in die Behandlungkonzepte ist durch die vielversprechenden Ergebnisse bei NSCLC erneut aktuell geworden.

Ziel/Fragestellung:

Um strukturelle Informationen über die verfügbare Infrastruktur von Palliativmedizin in deutschen Brustzentren zu erhalten, wurde ein Fragenkatalog erstellt und an 318 zertifizierte Brustzentren/Standorte verteilt.

Material und Methode:

Alle Leitungen der zertifizierten Brustzentren bzw. Op-Standorte wurden zweimalig über den nationalen Email-Verteiler der AGZBZ (Juni und Juli 2011: 207) sowie schriftlich per Post (September 2011: 318) kontaktiert. Der von unserem interdisziplinären Team erstellte und ausgegebene Fragenkatalog umfasst 10 Fragen, welche die an den jeweiligen Zentren verfügbare Infrastruktur (Verfügbarkeit und Durchführung eines jährlichen Follow-Ups und eines interdisziplinären Tumorboards bei metastasiertem Brustkrebs, die Durchführung einer systemischen Therapie durch die Gynäkologie oder Onkologie) sowie die Verfügbarkeit speziell der Palliativmedizin (ambulante und/oder stationäre Patientenbetreuung, palliative Betreuung zu Hause und/oder im Hospiz, interdisziplinäre Zusammenarbeit und Schmerzmanagement) genauer beleuchten. Freitexteingaben und Kommentare waren möglich.

Schlussfolgerung:

Die Infrastruktur und die Konzepte der Integration von Palliativmedizin in die Behandlung des metastasierten Mammakarzinoms variieren innerhalb Deutschlands stark sowohl in der Verfügbarkeit als auch in der Qualität, was die Notwendigkeit von nationalen Leitlinien unterstreicht, wie aktuell im Rahmen der S3 Leitlinie geplant.