Hintergrund:
In Deutschland werden die meisten an Brustkrebs erkrankten Patientinnen an Brustzentren
behandelt, die nach den Vorgaben der DGS und der DKG, oder nach denen des Landes NRW
zertifiziert wurden. Dennoch sind nur wenige Daten vorhanden, inwieweit das Konzept
einer (frühzeitigen) Integration der Palliativmedizin beim Mammkarzinom praktiziert
wird. Die Bedeutung einer frühen Integration der Palliativmedizin in die Behandlungkonzepte
ist durch die vielversprechenden Ergebnisse bei NSCLC erneut aktuell geworden.
Ziel/Fragestellung:
Um strukturelle Informationen über die verfügbare Infrastruktur von Palliativmedizin
in deutschen Brustzentren zu erhalten, wurde ein Fragenkatalog erstellt und an 318
zertifizierte Brustzentren/Standorte verteilt.
Material und
Methode:
Alle Leitungen der zertifizierten Brustzentren bzw. Op-Standorte wurden zweimalig
über den nationalen Email-Verteiler der AGZBZ (Juni und Juli 2011: 207) sowie schriftlich
per Post (September 2011: 318) kontaktiert. Der von unserem interdisziplinären Team
erstellte und ausgegebene Fragenkatalog umfasst 10 Fragen, welche die an den jeweiligen
Zentren verfügbare Infrastruktur (Verfügbarkeit und Durchführung eines jährlichen
Follow-Ups und eines interdisziplinären Tumorboards bei metastasiertem Brustkrebs,
die Durchführung einer systemischen Therapie durch die Gynäkologie oder Onkologie)
sowie die Verfügbarkeit speziell der Palliativmedizin (ambulante und/oder stationäre
Patientenbetreuung, palliative Betreuung zu Hause und/oder im Hospiz, interdisziplinäre
Zusammenarbeit und Schmerzmanagement) genauer beleuchten. Freitexteingaben und Kommentare
waren möglich.
Schlussfolgerung:
Die Infrastruktur und die Konzepte der Integration von Palliativmedizin in die Behandlung
des metastasierten Mammakarzinoms variieren innerhalb Deutschlands stark sowohl in
der Verfügbarkeit als auch in der Qualität, was die Notwendigkeit von nationalen Leitlinien
unterstreicht, wie aktuell im Rahmen der S3 Leitlinie geplant.