Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A168
DOI: 10.1055/s-0032-1313534

Flächendeckende Darstellung der Qualität der onkologischen Versorgung durch klinische Krebsregister im Sinne des Nationalen Krebsplanes – Beispiel Tumorzentrum Land Brandenburg – Arbeitsgruppe „Brustkrebs“

A Tillack 1, W Hartmann 2
  • 1Klinikum Frankfurt (Oder), Onkologischer Schwerpunkt, Frankfurt (Oder), Deutschland
  • 2Klinikum Frankfurt (Oder), Klinik für Gynäkologie und geburtshilfe, Frankfurt (Oder), Deutschland

Zielsetzung:

Im Land Brandenburg arbeitet seit 1995 ein flächendeckendes klinisches Krebsregister, welches verlaufsbegleitend Daten von Tumorpatienten von der Diagnose über die Therapie und Nachsorge bis zum Tod erfasst. Mittels dieser Daten kann die Versorgungsqualität von Tumorpatienten sowie die Leitliniencompliance beurteilt werden. Tumorspezifische Arbeitsgruppen stellen sich dieser Aufgabe seit Jahren. Die Arbeitsgruppe „Brustkrebs“ hat sich seit dem Jahr 2000 zu einem landesweiten Qualitätszirkel entwickelt, in dem die Prozess -und Ergebnisqualität der Brustkrebsbehandlung für ein ganzes Bundesland dargestellt, diskutiert und ggf. optimiert wird. Dieses Vorgehen deckt sich in idealer weise mit den Zielen des Nationalen Krebsplanes, welcher im Zielepapier 8den flächendeckenden Ausbau klinischer Krebsregister zur zur Erfassung der Qualität der Versorgung aller Krebskranken vorsieht.

Material und Methoden:

Im klinischen Krebsregister des Tumorzentrums Land Brandenburg liegen Daten von ca. 25.000 Tumoren der Brust vor. Diese Daten werden seit Jahren nach Qualitätskriterien der S3-Leitlinie ausgewertet, wobei in den Anfangsjahren die Prozessqualität in den Mittelpunkt gestellt wurde, inzwischen aber das Hauptaugenmerk auf dem Vergleich der Ergebnisqualität zwischen den Leistungserbringern liegt.

Ergebnisse:

Es werden Unterschiede zwischen den einzelnen Zentren, aber auch Trendentwicklungen über die Jahre gezeigt. Anhand der Brandenburger Daten wird sichtbar, dass durch eine sektorübergreifende Datenerfassung in klinischen Krebsregistern weitere Strukturen zur Bewertung der Versorgungsqualität nicht erforderlich sind. Beispielsweise werden die Daten auch im Zertifizierungsprozess von Brustzentren genutzt.

Zusammenfassung:

Mittels der sektorübergreifenden und interdisziplinären Datenerfassung in klinischen Krebsregistern kann die Prozess -und Ergebnisqualität der Versorgung von Brustkrebspatientinnen transparent gemacht werden.