Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A164
DOI: 10.1055/s-0032-1313530

Nutzen der Scherwellen-Elastrografie (SWE) bei der gezielten Second-Look-Sonografie von im Mamma-MRT aufgefallenen Raumforderungen

K Strobel 1, S Schrading 2, CK Kuhl 2
  • 1Universitätsklinikum Aachen, Aachen, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Aachen, Radiologie, Aachen, Deutschland

Zielsetzung:

SWE soll die diagnostische Genauigkeit der Brustsonografie verbessern, besonders hinsichtlich der Dignitätsbeurteilung von Läsionen.

Wir untersuchten, ob SWE bei der Dignitätsbeurteilung von in der MRT aufgefallenen Raumforderungen der Brust hilfreich ist.

Material/ Methoden:

Zwischen 11/2010 und 02/2012 wurde bei allen Patientinnen mit im Mamma-MRT aufgefallenen anreichernden Raumforderungen eine gezielte 2D-Second-Look-Sonografie mit SWE durchgeführt (Gerät: SuperSonicImagine Aixplorer). Mindestens 3 SWE Colour Maps wurden akquiriert und analysiert hinsichtlich Signalverteilung insgesamt und Signalverhalten der Läsion. Validierung erfolgte durch Biopsie (n=43) oder Nachfolgeuntersuchungen (n=27). Die Daten wurden dichotomisiert unter Zugrundelegung der BIRADS-Kategorien 2 und 3 als testnegativ (benigne) und der BIRADS-Kategorien 4 und 5 als testpositiv (maligne).

Ergebnisse:

64 Patientinnen (medianes Alter 53 Jahre) mit 70 Läsionen wurden in die Studie eingeschlossen. Eine endgültige Brustkrebsdiagnose wurde bei 43/70 Läsionen (61,4%) gesichert, eine benigne Raumforderung wurde bei 27/70 Läsionen diagnostiziert (38,6%).

Die MRT kategorisierte alle 43 Karzinome prospektiv korrekt als maligne und alle 27 benignen Raumforderungen korrekt als benigne.

Die SWE kategorisierte 33/43 (76,7%) der Karzinome als maligne, jedoch 9/43 (23,3%) als benigne (falsch negativ).

22/27 (81,5%) der benignen Raumforderungen wurden im SWE als benigne kategorisiert, während 5/27 (18,5%) maligne imponierten (falsch positiv).

Zusammenfassung:

SWE ist nicht hilfreich bei der Dignitätsbeurteilung und Procederefestlegung von im MRT identifizierten Raumforderungen, da ein beträchtlicher Anteil der Mammakarzinome (23,3%) benigne erscheinen (falsch negativ) und ein erheblicher Anteil benigner Raumforderungen (18,5%) suspekt erscheinen (falsch positiv).