Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A163
DOI: 10.1055/s-0032-1313529

Klinische Erfahrungen zum Einsatz von Halaven bei Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom

E Stauß 1, S Wanner 1, A Hartkopf 1, E Grischke 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Baden-Württemberg

Zielsetzung:

Eribulin (Halaven®) gehört zu einer neuen Klasse von zytotoxischen Substanzen. Im Rahmen der EMBRACE-Studie konnte bei stark vortherapierten Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastastasiertem Mammakarzinom unter Chemotherapie mit Eribulin ein deutlicher Vorteil hinsichtlich des Gesamtüberlebens gezeigt werden.

In der klinischen Praxis lässt sich dieser Effekt verifizieren.

Materialien und Methoden:

Insgesamt erhielten 14 Patientinnen (n=14) nach anthrazyklin- und taxanhaltigen Vortherapien Eribulin (Initialdosis 1,23mg/m2Tag 1 und Tag 8) als third-line (n=1), fourth-line (n=6), fifth-line (n=4) oder sixth-line (n=3) Chemotherapie.

Bei jeder dieser Patientinnen bestand eine hepatische Metastasierung. Einige dieser Patientinnen wiesen zusätzlich weitere distante pulmonale, pleurale, peritoneale, ossäre oder lymphogene Filiae mit entsprechender Beschwerdesymptomatik auf.

Ergebnisse:

Neun der insgesamt 14 Patientinnen zeigten nach 3 Zyklen bzw. nach Komplettierung der Chemotherapie auf 6 Zyklen ein deutliches Therapieansprechen hinsichtlich der Tumorprogression sowie eine adäquate Reduktion der Begleitbeschwerden.

Bei fünf dieser Patientinnen ließsich der positive Therapieeffekt von Eribulin nach 3 Zyklen nicht nachweisen. Hier zeigte sich trotz Chemotherapie eine Tumorprogression, so daßdas Therapieregime geändert werden musste.

Die häufigsten Nebenwirkungen, die im Verlauf bei den meisten Patientinnen zu einer Dosisreduktion geführt hatten, waren eine Myelosuppression sowie periphere Neuropathien.

Zusammenfassung:

Eribulin, als eine neuartige zytotoxische Substanz, zeigt in der klinschen Anwendung ihre Wirksamkeit. Sie ermöglicht bei relativ guter Verträglichkeit und unter Berücksichtigung eines adäquaten Managements der Nebenwirkungen eine Verlängerung des Gesamtüberlebens bei Patientinnen mit stark vortherapiertem Mammakarzinom.