Zielsetzung:
Der thoracodorsal artery perforator (TDAP) Lappen ist ein gestielter Perforatorlappen
von der lateralen Thoraxwand. Die Gefäßversorgung erfolgt über den lateralen bzw.
absteigenden Ast der Arteria thorakodorsalis. Gerade in der Brustrekonstruktion kann
er zur Teilrekonstruktion nach BET oder als Eigengewebe bei Implantatversagen gut
eingesetzt werden.
Material und Methoden:
Wir wendeten diesen Perforatorlappen bei einer Patientin mit Teilverlust nach DIEP-Lappen
an und bei einer Patientin, die nach einer Implantatinfektion eine Rekonstruktion
benötigte.
Ergebnisse:
In beiden Fällen gab es keine intra- oder postoperativen Komplikationen. Der dominante
Perforator konnte gut präoperativ mit dem akustischen Handdoppler identifiziert werden
und lag in der beschriebenen Lage 8cm unterhalb der hinteren Axillarfalte und 2cm
hinter der lateralen Latissimus dorsi Muskels. Es wurde jeweils ein Perforator gehoben,
der das gesamte Gebiet suffizient arteriell wie venös versorgte. Der größere Lappen
hatte ein Maß von 30×15cm. Die Operationszeit betrug ca. 4 Stunden und der stationäre
Aufenthalt 5 Tage. Eine funktionelle Kraftminderung im Armbereich war nicht vorhanden
und es konnten kosmetisch gute Ergebnisse erzielt werden.
Zusammenfassung:
Wir halten den TDAP Lappen für eine gute Alternative zum bewährten Latissimus dorsi
Muskellappen mit einer geringeren Hebedefektmorbidität. Er kann vor allem in der Defektdeckung
nach BET gut eingesetzt werden. Als gestielter Perforatorlappen hat er nahezu keine
Hebedefektmorbidität ohne das zusätzliche Risiko einer mikrochirurgischen Anastomose
zu haben.