Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A151
DOI: 10.1055/s-0032-1313517

Der TDAP-Lappen – elegante Alternative zum Latissimus dorsi Lappen

K Seidenstücker 1, B Munder 1, T Koeppe 1, M Hagouan 1, C Andree 1
  • 1Sana Krankenhaus Düsseldorf Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland

Zielsetzung:

Der thoracodorsal artery perforator (TDAP) Lappen ist ein gestielter Perforatorlappen von der lateralen Thoraxwand. Die Gefäßversorgung erfolgt über den lateralen bzw. absteigenden Ast der Arteria thorakodorsalis. Gerade in der Brustrekonstruktion kann er zur Teilrekonstruktion nach BET oder als Eigengewebe bei Implantatversagen gut eingesetzt werden.

Material und Methoden:

Wir wendeten diesen Perforatorlappen bei einer Patientin mit Teilverlust nach DIEP-Lappen an und bei einer Patientin, die nach einer Implantatinfektion eine Rekonstruktion benötigte.

Ergebnisse:

In beiden Fällen gab es keine intra- oder postoperativen Komplikationen. Der dominante Perforator konnte gut präoperativ mit dem akustischen Handdoppler identifiziert werden und lag in der beschriebenen Lage 8cm unterhalb der hinteren Axillarfalte und 2cm hinter der lateralen Latissimus dorsi Muskels. Es wurde jeweils ein Perforator gehoben, der das gesamte Gebiet suffizient arteriell wie venös versorgte. Der größere Lappen hatte ein Maß von 30×15cm. Die Operationszeit betrug ca. 4 Stunden und der stationäre Aufenthalt 5 Tage. Eine funktionelle Kraftminderung im Armbereich war nicht vorhanden und es konnten kosmetisch gute Ergebnisse erzielt werden.

Zusammenfassung:

Wir halten den TDAP Lappen für eine gute Alternative zum bewährten Latissimus dorsi Muskellappen mit einer geringeren Hebedefektmorbidität. Er kann vor allem in der Defektdeckung nach BET gut eingesetzt werden. Als gestielter Perforatorlappen hat er nahezu keine Hebedefektmorbidität ohne das zusätzliche Risiko einer mikrochirurgischen Anastomose zu haben.