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DOI: 10.1055/s-0032-1313516
Verbessert die Teilnahme in adiuvanten Studien das Überleben im Vergleich zur leitliniengerechten Behandlung beim Mammakarzinom? Eine retrospektive multizentrische Kohortenstudie mit 9452 Patientinnen
Einleitung:
In 2009 lag der Anteil von Mammakarzinom-Patientinnen, die innerhalb adiuvanter klinischer Studien (CT) behandelt wurden, in den zertifizierten Brustkrebszentren bei über 20%. Dennoch ist der Zugang zu klinischen Studien international betrachtet sehr gering. Diese Arbeit versucht die folgenden Fragen zu beantworten:
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Verbessert die Teilnahme an adiuvanten klinischen Studien das Überleben beim Mammakarzinom?
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Gibt es einen Unterschied im Outcome zwischen LL-gerechter Behndlund und Studienteilnahme?
Material und Methodik:
BRENDA (breast cancer under evidence based guidelines) ist eine deutsche retrospektive multizentrische Kohortenstudie. Innerhalb der 17 zertifizierten Brustkrebszentren rund um die Universitätsfrauenklinik Ulm konnten 9452 Patientinnen in die Studie eingebracht werden. Die Definition einer LL-gerechten Therapie wurde auf der S3-LL zur Behandlung des Mammakarzinoms (2008) basiert.
Ergebnisse:
1274 (13,5%) waren Studienteilnehmer. Die Studienteilnehmer (ST) zeigten im Vergleich zu den nicht Teilnehmern (NST) einen signifikant besseren outcome hinsichtlich RFS [p=0,006; HR=0,80] und einen Trend zu einem verbesserten OAS [p=0,15; HR=0,87]. ST im Vergleich zu LL-gerecht behandelten NST zeigten keinen Unterschied im Überleben [RFS: p=0,87; HR=1,02] [OAS: p=0,34; HR=1,11]. Die LL-Adhärenz war jedoch auch innerhalb der ST signifikant mit dem Überleben assoziiert [RFS: p>0,001; HR=1,91] [OAS: p>0,001; HR=2,29].
Diskussion:
Es zeigt sich eine deutliche Assoziation zwischen der LL-Adhärenz und verbessertem Überleben beim Mammakarzinom. Diese Beobachtung trifft sowohl auf Studienpatientinnen als auch auf die Kontrollgruppe zu.