Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A138
DOI: 10.1055/s-0032-1313504

Effektive antiemetische Prophylaxe mit Palonosetron bei Mammakarzinompatientinnen mit adjuvanter anthrazyklinhaltiger Chemotherapie

J Schilling 1, H Hindenburg 2, K Kittel 3, P Klare 3, A Wetzel 3, P Jungberg 4, D Guth 5, M Konias 6, N Gazawi 7, S Busch 8, I Diel 9, M Geberth 9, S Walter 10, P Feyer 11, P Ortner 12
  • 1Gynäkologische Arztpraxis, Onkologische Schwerpunktpraxis, Berlin, Deutschland
  • 2Gynäkologisch-onkologische Schwerpunktpraxis, Berlin, Deutschland
  • 3Praxisklinik Krebsheilkunde, Berlin, Deutschland
  • 4Praxis für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und gynäkologische Onkologie, Chemnitz, Deutschland
  • 5Praxis für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und gynäkologische Onkologie, Plauen, Deutschland
  • 6Praxis für Gynäkologie und Geburtshilfe, Oranienburg, Deutschland
  • 7Praxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Leipzig, Deutschland
  • 8Onkologische Schwerpunktpraxis, Mühlhausen, Deutschland
  • 9Schwerpunktpraxis für gynäkologische Onkologie, Mannheim, Deutschland
  • 10Frauenärtzliche Gemeinschaftspraxis, Cottbus, Deutschland
  • 11Vivantes Klinikum Neukölln, Strahlentherapie, Radioonkologie und, Berlin, Deutschland
  • 12Pomme-med, München, Deutschland

Zielsetzung:

Adjuvante Anthrazyklin- (A) und Cyclophosphamid (C)-haltige Chemotherapien sowie jüngeres Alter und weibliches Geschlecht sind Risikokonstellationen für Übelkeit/Erbrechen (Ü/E) bei Chemotherapie (CT) dar. Laut ASCO-Leitlinien 2011 gilt AC als hochemetogen (HEC). Die antiemetische Kontrolle nimmt über wiederholte Zyklen der CT ab. Palonosetron (P) ist der empfohlene 5-HT3-Rezeptorantagonist bei moderat emetogener CT. In Studien war (P) bei akuter und verzögerter Emesis und über nachfolgende Zyklen einer CT wirksamer als ältere Substanzklassenvertreter. P wurde auch im Rahmen einer Dreierkombination bei HEC untersucht.

Materialien und Methoden:

Eine Umfrage in 41 BNGO-Praxen überprüfte das Therapieverhalten bei Ü/E und die Wirksamkeit von P nach 4 Zyklen einer A-haltigen CT. Von Nov 2007– Jan 2012 wurden 1299 Mammakarzinompatientinnen unter antiemetischer Prophylaxe mit P online dokumentiert. Ein Patiententagebuch erfasste Stärke, Häufigkeit, Dauer und Beginn von Ü/E. Effektivitätskriterien: Komplette Kontrolle (CC: kein E, keine Reservemedikation, milde Ü); komplettes Ansprechen (CR: kein E, keine Reservemedikation) und Reservemedikation. P-Monotherapie oder Gabe von zusätzlichen Medikamenten waren in die Wirksamkeitsanalyse nicht eingeschlossen.

Ergebnisse:

195 Patienten hatten P mit Dexamethason (PDex), 299 hatten P plus Dex und NK1-RA (PNDex) erhalten. Medianes Patientenalter war 55 Jahre. Wirksamkeit nach 4 Zyklen: Gesamt (5 Tage): CC: 63,3%, CR: 73,7%; 15,6% der Patienten benötigten Bedarfsmedikation. PDex: CC: 48,7%, CR 69,8%; PNDex: CC 76,3%, CR 83,3%. Sehr gute Kontrolle von N: Gesamt (5 Tage) 56% kein N, 15% moderat, 3% schwer.

Zusammenfassung:

Die Dreierkombination P plus Dex plus NK1-RA kontrolliert effektiv Ü/E bei A-basierter adjuvanter CT bei jungen Mammakarzinompatientinnen nach 4 Zyklen CT.