Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A137
DOI: 10.1055/s-0032-1313503

Autologe Brustrekonstruktion mit einer freien myokutanen M. gracilis Lappenplastik nach Ablatio mammae

W Scherzed 1, A Tabrisi 1, T Pierson 1, A Gröger 1, H Menke 1
  • 1Abteilung Plastische Chirurgie, Klinikum Offenbach, Deutschland

Einleitung:

Die autologe Brustrekonstruktion nach Ablatio mammae stellt für viele Patientinnen das Wunschverfahren dar. Als Goldstandard gilt die Brustrekonstruktion mit einer DIEP-Lappenplastik. Der transversale myokutane Gracilislappen stellt eine interessante neue Verfahrensalternative dar, den wir zunehmend einsetzen. Eine weitere Evaluation dieser Methode steht noch aus.

Methodik & Patienten:

In den letzten 2 Jahren wurden insgesamt 20 Patientinnen mit kleineren und mittelgroßen Brüsten (Coup A-B (C)) mittels TMG-Lappen bei Z.n. Mamma-CA operiert. Das Durchschnittsalter lag bei 51,05 Jahren. Der perioperative Verlauf über 30 Tage und die Wertigkeit dieses Verfahrens sowie der Einfluß auf die Lebensqualität wurden ausgewertet.

Ergebnis:

Das mittlere Lappengewicht betrug 279,85g. Eine Wundheilungsstörung (donor-site) trat in 15% (n=3) auf. Es kam zu keinem Lappenverlust. Eine Patientin beklagte Schmerzen im Hebebereich beim Sitzen. Die mittlere stationäre Aufenthaltsdauer betrug 7,2 Tage. Die Zufriedenheit der Patientinnen mit dem kosmetischen Ergebnis war sehr hoch.

Ein Algorythmus wurde entwickelt der entsprechend der jeweligen Konstitution – unter Berücksichtigung des Patientenwunsches – das optimale Rekonstruktionsverfahren abbildet.

Schlussfolgerung:

Zusammenfassend bietet der TMG-Lappen eine gute Alternative zu den bislang gängigen autologen, rekonstruktiven Verfahren bei schlanken Patientinnen. Er überzeugt durch eine hohe Reproduzierbarkeit mit niedriger perioperativer Komplikationsrate und hoher Patientenzufriedenheit.