Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A133
DOI: 10.1055/s-0032-1313499

Meningeosis carcinomatosa bei Mammakarzinom: Fallberichte und Zusammenfassung von Therapieoptionen

J Salmen 1, W Janni 1, J Huober 1, U Ortmann 1, N Kasprowicz 1, F Martignoni 1, K Zwiefel 1, S Mohrmann 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

Hintergrund:

Die Meningeosis Carcinomatosa (MC) ist eine seltene Manifestation der Fernmetastasierung bei soliden Tumoren. Vor allem Mammakarzinome neigen zu dieser Metastasierung. Nachfolgend werden die Verläufe von drei metastasierten Mammakarzinompatientinnen aus der Universitätsfrauenklinik Düsseldorf vorgestellt.

Patienten und Methoden:

Die Diagnose einer MC wird neben der klinischen Symptomatik durch den zytologischen Tumorzellnachweis im Liquor gestellt. Unter den bildgebenden Verfahren ist die Magnetresonanztomografie (MRT) Methode der Wahl. Alle 3 Patientinnen wurden durch eine neurologische Symptomatik auffällig. Durch die MRT konnte der Verdacht auf MC bestätigt werden. Zytologisch konnte bei einer Patientin eine Tumorzellaussaat nachgewiesen werden, bei der Zweiten ergab sich der Verdacht auf Tumorzellen. Die Dritte lehnte die Lumbalpunktion ab.

Die erste Patientin erhielt 4 Gaben Methotrexat (jeweils 15mg) intrathekal und begleitend 10mg Everolimus täglich. Die zweite Patientin erhält aktuell eine intrathekale Chemotherapie, sie hat bisher 5 Gaben erhalten. Die Dritte erhielt auf Wunsch eine rein supportive Therapie.

Ergebnisse:

Die erste Patientin hat nach vier Gaben MTX bei einer Leukopenie und Thrombopenie Grad 3 und reduziertem Allgemeinzustand die Therapie auf Wunsch abgebrochen und ist sieben Wochen nach der Diagnosestellung verstorben. Bei der Zweiten zeigt sich bis auf eine Fatigue eine gute Verträglichkeit der Therapie. Bei der dritten Patientin erfolgte 5 Wochen nach Diagnosestellung die Verlegung in ein Hospiz.

Zusammenfassung:

Bei der Indikationsstellung zu einer intrathekalen Chemotherapie müssen die Besserung der neurologischen Symptomatik und die Belastungen durch die Therapie, wie die Myelosuppression und wiederholte Liquorpunktionen, sowie die schlechte Prognose gegeneinander abgewogen werden.

In der Postervorstellung werden die Therapieoptionen und Krankheitsverläufe zusammengefasst.