Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A119
DOI: 10.1055/s-0032-1313485

Einsatz des teilresorbierbaren Zweikomponenten-Polypropylen-Vicryl-Meshs (SERAGYN®BR) als Gewebeinterponat in der plastisch-rekonstruktiven Mammachirurgie – Erste Erfahrungen

S Paepke 1, E Klein 1, S Dittmer 1, R Ohlinger 2, M Kiechle 1
  • 1Frauenklinik der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar, München, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Greifswald, Klinik f. Frauenheilkunde und Brustzentrum, Greifswald, Deutschland

Einleitung:

Der Einsatz von azellulärer Dermis und Netzinterponaten in der plastisch-rekonstruktiven Mammachirugie wird bei bisher exzellenten Erfahrungen durch die Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie empfohlen. Seit 3/11 steht uns ein teilresorbierbares Zweikomponentennetz zur Verfügung, dessen Grundfaden als Trägergerüst aus resorbierbaren PGA-CL besteht und nach der Resorption 6 parallel liegende Einzelfilamente aus Polypropylen zurücklässt, die als Dauerimplantat zurückbleiben. Die Materialeigenschaften des Netzes sprechen für einen Einsatz in der plastisch-rekonstruktiven Mammachirurgie bei Implantateinlage.

Material und Methoden:

Von 3/11–2/12 führten wir bei 23 Patientinnen subkutane Mastektomien mit Einlage des teilresorbierbaren Zweikomponentennetzes (n=32) als sofortrekonstruktive Methode durch.

Ergebnisse:

Die Brustdrüsenabladate wiesen ein Durchschnittsgewicht von 329g (120–580g) auf, die Implantate ein Durchschnittsvolumen von 335cm3(125–515cm3). Die Implantateinlage erfolgte vornehmlich als subpectorale Implanteinlage; in 7 Fällen wurde das Implantat ausschließlich netzbedeckt. Wir verzeichneten keine Netzarosion, 4 Wundinfektionen, von denen 2 operativ korrigiert werden mußten und weitere 3 ungeplante Folgeoperationen. Die mittlere Drainagedauer betrug 8 Tage.

Diskussion:

Der Einsatz großporiger, teilresorbierbarer Implantate führt durch die Materialkombination und -konstruktion, die Reduktion des Fremdkörperanteils und die gesteigerten Weichheit nach Resorption zu Formstabilität und Geschmeidigkeit der Rekonstruktion. Die geringe Fallzahl und die kurze Nachbeobachtungszeit limitieren die Gültigkeit der Aussagen. Derzeit arbeitet eine prospektive multizentrische Studie, die die Erfahrungen der Zentren zusammenführen führen wird. Darauf aufbauend wird ein Vergleich der zur Verfügung stehenden Gewebeinterponate geführt werden.