Systematik der onkoplastischen Brustchirurgie

Zielsetzung: Die brusterhaltende Therapie des Mammakarzinoms hat sich zum Standard in der Behandlung des Mammakarzinoms entwickelt. Mit zunehmendem Resektionsvolumen nimmt jedoch das Risiko für sichtbare Deformitäten und inakzeptable kosmetische Ergebnisse zu. Der Konflikt zwischen onkologischer Sicherheit und ästhetischem Resultat wird besonders bei kleiner Brust-Tumor-Ratio klinisch evident. Mit zunehmendem Einsatz der brusterhaltenden Therapie nimmt deshalb die Bedeutung für onkoplastische Operationsverfahren zur Vermeidung ungünstiger kosmetischer Operationsergebnisse zu. Das teilweise unübersichtliche Spektrum publizierter onkoplastischer Operationsverfahren macht eine systematische Strukturierung dieser Techniken notwendig.

Materialien und Methode: 2007 erfolgte eine prospektive Definition von onkoplastischen Grundprinzipien für die brusterhaltende Therapie: glanduläre Rotation, dermoglanduläre Rotation, laterales Thoraxwandadvancement, tumoradaptierte Reduktionsplastik, BET-TEL und BET-LAT.

Ergebnisse: Zwischen 2007 und 2011 führten wir bei 956 Patientinnen mit Mammakarzinom brusterhaltende Operationen mit den sechs onkoplastischen Basistechniken durch. Die Detailergebnisse werden in Abhängigkeit von Tumorgröße, Tumorlage und Brustgröße dargestellt.

Zusammenfassung: In mehr als 95% können brusterhaltende Operationen mit den sechs onkoplastischen Basistechniken mit guten onkologischen und ästhetischen Ergebnisse durchgeführt werden. Auch unter Ausbildungsgesichtspunkten halten wir eine Systematisierung der brusterhaltenden, onkoplastischen Operationstechniken für unumgänglich.