Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A88
DOI: 10.1055/s-0032-1313454

Angiosarkome nach Bestrahlung im Rahmen der brusterhaltenden Therapie des Mammakarzinoms

R Koll 1
  • 1Praxis, Hamburg, Hamburg

Mit dem Streben und der entsprechenden Umsetzung in die tägliche Praxis nach einer möglichst brusterhaltenden Therapie des Mammakarzinoms, die die konsekutive Bestrahlung des verbliebenen Drüsenkörpers erforderlich macht, wird eine Zunahme der Strahlentherapien der Mamma verbunden sein. Damit steigt auch die Häufigkeit von strahleninduzierten Folgeschäden an. Hierzu gehört die zwar seltene, aber nicht zu vernachlässigende Komplikation der Entwicklung eines Angiosarkoms im Bereich der Brust. Bei einer Inzidenz einer Sarkomentwicklung nach vorangehender Strahlentherapie von 0,2 bis 0,4% nach Angaben in der Literatur, ist in Deutschland mit jährlich ca. 90 bis 180 Fällen dieser Spätkomplikation zu rechnen -unter der Voraussetzung von ca. 62.000 Neuerkrankungen am Mammakarzinom von denen gut 70% der Patientinnen sich einer Strahlentherapie unterziehen werden. Nach einem kurzen Überblick über die Sarkome der Mamma werden 10 Fälle dieser Neoplasie der letzten Jahre aus unserer Praxis und kooperierenden Kliniken diskutiert unter Berücksichtigung von klinischen Beobachtungen, pathohistologischen Befunden, Verlauf, Therapie und Würdigung der aktuellen Literatur. Darüberhinaus wird ein Fall eines Leiomyosarkoms der Mamma nach Strahlentherapie geschildert.