Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A81
DOI: 10.1055/s-0032-1313447

Junge Mammakarzinompatientinnen und ihre Kinder

K Kalf 1, C Sattmann 1, R Moffat 1, N Kilic 1, S Tschudin 1, U Güth 1
  • 1Universitätsspital Basel, Basel, Schweiz

Zielsetzung: Junge Mammakarzinompatientinnen sind durch ihre Erkrankung erheblich beeinträchtigt. Auf der anderen Seite wird aber auch das Leben ihrer Kinder durch die Erkrankung der Mutter oft entscheidend geprägt. Unsere Studie evaluiert:

  • den Paritätsstatus junger Mammakarzinompatientinnen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose (ED)

  • das Alter der Kinder dieser Patientinnen zum Zeitpunkt der ED.

  • in den Fällen, in denen die Patientin am Mammakarzinom verstorben ist: das Alter der Kinder zum Zeitpunkt des Todes ihrer Mutter und die Zeitdauer, mit der diese Kinder die Erkrankung erlebten.

Material & Methoden: Aus der Mammakarzinom-Datenbank der Basler Universitäts-Frauenklinik wurden die Daten der Patientinnen analysiert, die bei der ED 40 Jahre oder jünger waren (Zeitraum der ED: 1990–2007; n=100; 7,7% der Gesamtkohorte).

Ergebnisse: 40% der Patientinnen waren bei ED kinderlos; 9 Frauen hatten drei oder mehr Kinder (durchschnittliche Anzahl der Kinder: 1,03, range: 0–4). Das durchschnittliche Alter der Kinder zum Zeitpunkt der ED der Mutter betrug 7,7 Jahre (range: 1 Woche-18 Jahre). Von 30 Frauen, die im weiteren Verlauf an der Karzinomerkrankung verstorben sind, hatten 23 Kinder (76,7%, Anzahl der Kinder: 37). Das mittlere Alter der Kinder beim Tod der Mutter betrug 13,1 Jahre (range: 2–26 Jahre); diese Kinder lebten 84,7 Monate (range: 21–209 Monate) mit der Erkrankung der Mutter, davon 31,7 Monate (range: 1–71 Monate) mit einer metastasierenden Erkrankung.

Zusammenfassung: Erkrankt eine junge Frau an Brustkrebs, so ist in den meisten Fällen nicht nur sie, sondern auch ihre Familie betroffen. Im Rahmen der onkologischen Behandlung sollte ein besonderes Augenmerk auf die Unterstützung der Angehörigen, insbesondere der Kinder, gelegt werden.