Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A77
DOI: 10.1055/s-0032-1313443

Her2-Expression zirkulierender Tumorzellen bei Patientinnen mit Her2 positivem Mammakarzinom im Frühstadium vor adjuvanter Chemotherapie – Ergebnisse der SUCCESS B Studie

B Jäger 1, B Rack 1, J Neugebauer 1, U Andergassen 1, C Melcher 2, D Mouarrawy 3, G Ziemendorff 4, M Clemens 5, E von Abel 6, G Heinrich 7, K Schüller 8, A Schneeweiss 9, W Lichtenegger 10, MW Beckmann 11, K Pantel 12, H Sommer 1, K Friese 1, W Janni 2
  • 1Universitätsfrauenklinik der LMU München – Campus Innenstadt, München, Deutschland
  • 2Universitätsfrauenklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • 3Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide, Bremerhaven, Deutschland
  • 4Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Deutschland
  • 5Krankenanstalten Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier, Deutschland
  • 6Klinikum Schwäbisch Gmünd, Mutlangen, Deutschland
  • 7Gynäkologisch-onkologische Schwerpunktpraxis, Fürstenwalde, Deutschland
  • 8Stat-up Statistische Beratung und Dienstleistung, München, Deutschland
  • 9Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Heidelberg, Deutschland
  • 10Frauenklinik der CharitéCampus Virchow, Berlin, Deutschland
  • 11Frauenklinik der Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 12Institut für Tumorbiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

Einleitung: Der Her2-Status von Metastasen, disseminierten Tumorzellen und Primärtumor kann differieren.

Methode: In der SUCCESS B Studie, einer Phase III Studie, die zwei adjuvante Chemotherapieregime bei Her2-positiven Mammakarzinom-Patientinnen vergleicht, wurde der Her2-Status zirkulierender Tumorzellen (CTC) im peripheren Blut ermittelt.

Vor Beginn der systemischen Therapie wurde bei 638 Patientinnen eine CTC-Analyse mit Her2-Bestimmung durch immunomagnetische Anreicherung und Fluoreszenzfärbung für die Her2-Phänotypisierung mittels CellSearch System (Veridex, USA) durchgeführt. Als positiv für Tumorzellen wurde ≥1 CTC und für Her2 ≥1 CTC mit starker Her2 Färbung (+++) definiert.

Ergebnisse: 40,2% der Patientinnen (n=257) wiesen CTC auf (Median 4,52; range 0–1689). Die Anzahl detektierter CTC verteilte sich wie folgt: 1 CTC (n=112; 43,6%), 2 CTC (n=65; 25,3%), 3 CTC (n=36; 14,0%), 4 CTC (n=12; 4,7%) und ≥5 CTC (n=31; 12,1%). Einen negativen (-) oder schwachen (+) Her2-Status wiesen 12,5% (n=32), bzw. 8,9% (n=23) auf. 21,4% (n=55) zeigten moderate (++) und 57,2% (n=147) starke (+++) Färbereaktionen und wurden damit als fraglich bzw. sicher Her2-positiv eingestuft. Es wurde kein Zusammenhang zwischen der Prävalenz von CTC, bzw. deren Her2-Status und der Größe des Primärtumors, dem histopathologischen Grading, dem Hormonrezeptor- oder Nodalstatus nachgewiesen.

Schlussfolgerungen: Wir konnten die Diskrepanz des Her2-Status zwischen Primärtumor und zirkulierenden Tumorzellen bestätigen. Die Überlebensanalyse der SUCCESS B Studie wird weitere Einblicke in die Tumorbiologie der Her2-positiven Erkrankung und der Rolle des Her2-Status auf CTC gewähren.