Zielsetzung: Insbesondere für durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Organkrebszentren
und Onkologische Zentren ist es weiterhin eine große Herausforderung, kontinuierlich
die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität zu verbessern und gleichzeitig ökonomisch
zu bleiben. Haupterfolgsfaktor ist eine effiziente, sektorübergreifende Integration
aller Kooperationspartner und Schnittstellen. Es wurde ein holistisches, standardisiertes
Beratungsmodell entwickelt, welches alle qualitätsrelevanten Faktoren berücksichtigt,
und synchron über effizientere Prozesse und Schnittstellen die Kosten senkt.
Materialien und Methoden: Als Basis diente das Capability Maturity Model Integration (CMMI), ein in der Industrie
erfolgreich angewandtes Prozessreifegradmodell, welches an zertifizierte Brustkrebszentren
adaptiert wurde. Durch die Integration von Leitlinien, Zertifizierungskriterien, wissenschaftlicher
Studienergebnisse und während der Evaluierungen weltweit renommierter Krebszentren
beobachteten Best Practice Elementen, wurde das Modell zu einer „Blaupause“ für „Onkologische
Excellenzzentren“ weiterentwickelt.
Ergebnisse: Das Best Practice Modell beinhaltet mehr als 1.500 Qualitäts- und Effizienzkriterien
und beschreibt alle Aspekte klinischer Prozesse, Zentrumsorganisation und -management,
zentrumsinterne und regionale Kommunikation, Infrastruktur und IT sowie die Integration
der Forschung in die klinischer Routine.
Diese Beratungsmethodik wurde bereits erfolgreich zur Evaluierung neurologischer,
kardiologischer und radiologischer Kliniken eingesetzt, wobei sowohl qualitative als
auch effizienzmessende Parameter optimiert werden konnten. Bei einem methodisch hohen
Grad an Vergleichbarkeit und niedriger Beobachtungsvariabilität ergab sich eine hohe
Übereinstimmung mit der Selbst-Einschätzung der evaluierten Institution.
Zusammenfassung: Die auf CMMI basierende Methodik bietet ideale Vorraussetzungen, die hohe Komplexität
eines Brustkrebszentrums mit all seinen Elementen und Herausforderungen strukturiert
abzubilden. Mit dem daraus resultierenden Wissensmodell können sowohl existierende
als auch neu zu etablierende Brustkrebszentren dabei unterstützt werden, sich zu Exzellenzzentren
mit hohem Qualitätsstandard bei effizientem Betrieb zu entwickeln.