Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A66
DOI: 10.1055/s-0032-1313432

Ergebnisqualität eines zertifizierten Brustzentrums in Deutschland – „proof of principle“ Datenanalyse einer prospektiven Tumordokumentation

J Heil 1, A Gondos 2, G Rauch 3, F Marmé 4, J Rom 1, M Golatta 1, H Junkermann 1, P Sinn 5, S Aulmann 5, J Debus 6, H Hofe 6, F Schütz 1, H Brenner 2, C Sohn 1, A Schneeweiss 4
  • 1Universitäts-Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
  • 2DKFZ, Heidelberg, Deutschland
  • 3Insittut für medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg, Deutschland
  • 4Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Heidelberg, Deutschland
  • 5Institut für Pathologie, Heidelberg, Deutschland
  • 6Klinik für Radioonkologie, Heidelberg, Deutschland

Zielsetzung:

Evaluation der onkologischen Ergebnisqualität sowie etablierter Prognosefaktoren in Patientinnen mit primärem Mammakarzinom, die in einem zertifierten Brustzentrum behandelt wurden.

Material und Methoden:

Es wurden anonymisierte Datensätze von 3338 Patientinnen in die Analyse eingeschlossen, die zwischen dem 01.01.2003 und dem 31.12.2009 am Brustzentrum Heidelberg primär therapiert worden sind und prospektiv tumordokumentiert und nachverfolgt wurden. Ziel war es, die Ergebnisqualität unter Alltagsbedingungen eines zertifizierten Brustzentrums zu evaluieren. Dabei wurden das krankheitsfreie (DFS), das fernmetastasenfreie (DDFS) und das Gesamtüberleben (OS) als Zielgrössen definiert und nach Kaplan-Meier berechnet. Darüber hinaus wurden bekannte Prognosefaktoren in uni- und multivariaten Analysen überprüft.

Ergebnisse:

368 (11,0%) Patientinnen wurden wegen eines DCIS behandelt. 197 (5,9%) Patientinnen waren beidseits an Brustkrebs erkrankt; 49 (1,7%) Patientinnen waren primär metastasiert. DFS, DDFS, beobachtetes und relatives altersadjustiertes OS (nach Kaplan Meier) nach fünf Jahren war 79,8%, 81,2%, 86,3% und 89,8% für Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom. Alter, pT Stadium, Nodalstatus, Hormonrezeptorstatus und Grading wurden als unabhängige Prognosefaktoren für OS in der multivariaten Analyse verifiziert.

Zusammenfassung:

Die Ergebnisqualität dieser Analyse scheint vergleichbar mit Ergebnissen bevölkerungsbasierter europäischer Krebsregister, wobei Vergleiche aus methodologischer Sicht schwierig sind.