Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A61
DOI: 10.1055/s-0032-1313427

Korreliert die mammographische Brustdichte mit der MR-Brustdichte?

NL Hansen 1, S Schrading 1, CK Kuhl 1
  • 1Uniklinik Aachen, Radiologie, Aachen, Nordrheinwestfalen

Die Dichte des Brustdrüsengewebes beeinflusst die Aussagekraft einer Mammografie. Ein ähnlicher Zusammenhang wird vermutet für Brust-MRTs, hierbei wird die „Brustdichte“ beurteilt anhand der Kontrastmittel-Aufnahme des Brustgewebes. Wir untersuchten ob mammographische Brustdichte und MR-Brustdichte korrelieren.

468 Frauen im Alter von 26 bis 89 Jahren erhielten sowohl eine digitale Mammografie als auch ein Kontrastmittel-MRT der Brust in unserer Klinik. Patientinnen, die in einem Zeitraum von 6 Monaten vor der Untersuchung Hormone, Antihormone oder Chemotherapie erhalten hatten, wurden ausgeschlossen. Die mammographische Brustdichte wurde anhand der ACR Klassifikation beurteilt, die Kontrastmittelaufnahme des Hintergrundgewebes auf einer 4-Punkte-Skala eingeteilt in 1 (nicht vorhanden) bis 4 (stark). Die Ergebnisse wurden zusätzlich dichotomisiert in „nicht-dicht“ (1–2) und „dicht“ (3–4). Der Spearman Koeffizient wurde verwendet zur Rangkorrelation.

MR-ACR und ACR Einstufung stimmten in 19% (90/468) der Patientinnen überein und unterschieden sich in 81% (378/468). Ein Unterschied von einem Punkt lag vor in 33% (157/468), von zwei Punkten in 38% (179/468) und von drei Punkten in 9% (42/468) der Fälle. Dichotomisiert in „dicht“ versus „nicht-dicht“ wurden 23% (112/468) konkordant als „nicht-dicht“ und 16% als „dicht“ eingestuft. In den übrigen 281 Patientinnen stimmte die Kategorisierung nicht überein. Die mangelnde Korrelation wurde bestätigt durch einen Spearman Rang von 0,356.

Zusammenfassung: Mammographische Brustdichte und MR-Brustdichte korrelieren nicht. Eine Brust, die mit einer der Methoden sehr dicht und erschwert beurteilbar ist, kann daher mit der anderen Methode weniger dicht und besser beurteilbar sein.