Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A57
DOI: 10.1055/s-0032-1313423

Einfluss von Zoledronat auf die Knochendichte von prämenopausalen Mammakarzinom-Patientinnen unter neoadjuvanter Chemotherapie oder adjuvanter Chemotherapie und/oder endokriner Therapie: die ProBone II Studie

P Hadji 1, A Kauka 1, T Bauer 1, M Kalder 1, US Albert 1, K Birkholz 2, M Baier 3, M Muth 2, M Ziller 1
  • 1Phillips-University of Marburg, Department of Gynecology, Endocrinology and Oncology, Marburg, Deutschland
  • 2Novartis Pharma GmbH, BU Oncology, Nürnberg, Deutschland
  • 3Novartis Pharma GmbH, Statistics, Nürnberg, Deutschland

Hintergrund:

Die Chemotherapie und/oder endokrine Therapie des Mammakarzinoms kann zu einem signifikanten Rückgang der Knochendichte führen und damit das Risiko für osteoporosebedingte Frakturen erhöhen. Studienergebnisse zeigen, dass ZOL die Knochendichte bei Mammakarzinom-Patientinnen erhöhen und das krankheitsfreie Überleben und z.T. auch das Gesamtüberleben signifikant verlängern kann.

Methode:

Das Ziel dieser monozentrischen, placebo-kontrollierten, randomisierten doppelblinden Studie war es, den Effekt einer adjuvanten ZOL-Therapie auf die Knochendichte von prämenopausalen, hormonrezeptorpositiven Mammakarzinom-Patientinnen unter endokriner Therapie mit/ohne (neo)adjuvanter Chemotherapie zu untersuchen. Die Patientinnen erhielten entweder IV 4mg ZOL oder Placebo alle 3 Monate für 21 Monate. Der primäre Endpunkt war die Veränderung der Knochendichte an der Lendenwirbelsäule zwischen Baseline und nach 24 Monaten (DXA). Sekundäre Endpunkte waren Knochendichte an Hüfte und Femur, Knochenstoffwechselmarker (CTX, P1NP), endokrine Hormone (FSH, Östradiol, Testosteron, SHBG, PTH, Vitamin D, AMH, Inhibin A/B), pathologische Frakturen, sowie Sicherheit und Verträglichkeit.

Ergebnisse:

71 Patientinnen wurden zwischen Oktober 2005 und Juni 2009 eingeschlossen. Die ZOL-Therapie verbesserte signifikant die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule, am Oberschenkelhals und an der gesamt Hüfte im Vergleich zu Placebo (p<0,001). Zusätzlich führte die ZOL-Therapie zu einer statistisch signifikanten Reduktion der Knochenstoffwechselmarker CTX und P1NP (p<0,001). Eine Patientin (Plazebo-Arm) entwickelte ein Rezidiv (Behandlungsphase). ZOL wurde im Allgemeinen gut vertragen und die Nebenwirkungen entsprachen dem bekannten Sicherheitsprofil. Es wurde eine Kieferosteonekrose bei einer Patientin mit einer Zahnextraktion beobachtet.

Zusammenfassung:

Die Studienergebnisse zeigen, dass eine frühe ZOL-Therapie den Knochenverlust in Mammakarzinom-Patientinnen unter (neo)adjuvanter Chemotherapie und/oder endokriner Therapie bei einer guten Verträglichkeit verhindern kann. Die Knochenstoffwechselmarker CTX und P1NP wurden unter ZOL-Therapie signifikant reduziert.