Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A39
DOI: 10.1055/s-0032-1313405

Stellenwert der Duktoskopie im Management von Mamillensekretion und Papillomen

J Farthmann 1, S Mayer 1, E Stickeler 1, D Watermann 2, M Földi 1
  • 1Universitätsfrauenklinik, Freiburg, Deutschland
  • 2Diakoniekrankenhaus, Freiburg, Deutschland

Zielsetzung:

Die Studie untersucht Management und Outcome der pathologischen Mamillensekretion und duktaler Papillome bei Patientinnen der Universitätsfrauenklinik Freiburg, wo zunehmend die Duktoskopie eingesetzt wurde. Erste Ergebnisse und Erfahrungen mit dieser Methode werden dargestellt.

Material und Methoden:

Zwischen 2005 und 2010 wurden an der Universitätsfrauenklinik 100 Patientinnen wegen einer pathologischen Mamillensekretion bzw. eines Papilloms operiert. Die Duktoskopie wurde bei pathologischer Mamillensekretion intraoperativ zur Inspektion und Markierung des sezernierenden Milchganges eingesetzt. Die Histologie wurde mit der präoperativen Verdachtsdiagnose und Zytologie verglichen. Auch die präoperative radiologische Diagnose (Mammografie, Galaktografie, MRT) wurde mit der endgültigen Diagnose verglichen.

Ergebnisse:

Die Patientinnen wurden überwiegend wegen einer Mamillensekretion (n=83) oder eines Papilloms (n=13) operiert. Postoperativ bestätigte sich die Verdachtsdiagnose eines Papilloms bzw. einer Papillomatos in 32 bzw. 11 Fällen. Bei 12 Patientinnen konnte ein invasives Mammakarzinom bzw. ein DCIS/LCIS detektiert werden. Eine Galaktophoritis lag bei 9 Frauen vor. Bei den restlichen Patientinnen lag eine benigne Veränderung vor. Die Darstellung des Milchgangs wurde bei 66 Patientinnen mit einer Duktoskopie unterstützt, bei 14 Frauen wurde eine Blaudarstellung durchgeführt.

Zusammenfassung:

Unsere Daten bestätigen, dass eine pathologische Mamillensekretion Indikation für eine histologische Abklärung ist. Im vorliegenden Kollektiv war in 52% der Fälle ein Milchgangspapillom bzw. eine Papillomatose die Ursache Mamillensekretion. Ein invasives Karzinom lag in 2,4%, ein in-situ-Karzinom in 13% der Fälle vor. Die Duktoskopie ist eine sinnvolle Ergänzung in der Abklärung der Mamillensekretion bzw. dem Milchgangspapillom. Sie ermöglicht eine Markierung des sezernierenden Milchganges. Duktoskopisch nachweisbare Befunde konnten markiert und in der Duktektomie erfasst werden.