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DOI: 10.1055/s-0032-1313400
Erhöht eine brusterhaltende Operation ohne Drainageeinlage die Rate an revisionswürdigen Nachblutungen?
Fragestellung:
Aufgrund der diffusen Durchblutung des weiblichen Brustdrüsengewebes wird bei brusterhaltender Therapie des Mammacarcinoms routinemäßig eine Redondrainage und eine Druckverband angelegt.
Die postoperative Entfernung der Redondrainage ist bei einer Fördermenge von <100ml/24h innerhalb der ersten Tage möglich. Der postoperative, klinische Verlauf begründet die Notwendigkeit einer Revision.
Während die Drainage sich in situ befindet, klagen einige Patientinnen über Druckschmerzen bei Bewegung, in Abschlussgesprächen wird die Entfernung der Drainage als unangenehm bzw. angstbehaftet erwähnt.
Daher stellt sich die Frage, ob eine Redondrainage bei brusterhaltender Therapie einen Einfluss auf die Rate der revisionspflichtigen Nachblutungen hat.
Methode:
Eine retrospektive Analyse der 388 brusterhaltend operierten Patientinnen (Revision, Tumorgröße, Alter, Axilladissektion (ALNE)) des Brustzentrums Hohenlohe aus den Jahren 2009–2011.
Ergebnis:
Hierbei zeigte sich eine Gesamtrate an Revisionsoperationen innerhalb der ersten 3 Tage wegen Serom/Hämatom bei 12 Patientinnen (3,1%)
/N/pT1/pT2/Altersdurchschnitt/ALNE/Revisionen/pT1 Rev./pT2 Rev./Altersdurchschnitt/ALNE
+ Drainage/280/174 (62,1%)/71 (25,3%)/60 Jahre/77/8 (2,9%)/2/5/53 Jahre/3
- Drainage/108/58 (53,7%)/31 (28,7%)/59 Jahre/32/4 (3,7%)/3/1/59,5 Jahre/1
Die Rate an Revisionen ist unabhängig von der Einlage einer Redondrainage. Die Einlage einer Redon sollte vom Operateur kritisch hinterfragt werden.