Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A33
DOI: 10.1055/s-0032-1313399

SLNB und Ultraschall

A Düran 1
  • 1Klinikum Bayreuth GmbH, Bayreuth, Deutschland

Fragestellung: Kann mittels Axillasonografie aufgrund sonomorphologischer Merkmale der Sentinel-Node lokalisiert und durch eine Nadel (SUN=Sentinel-Ultrasound-Needle Localisation) markiert werden? Lässt sich die Falsch-Negativ-Rate (FNR) dadurch senken?

Methodik: 117 Mammakarzinome (n=117) der Tumorstadien pTis-T4 präoperativ, sonografisch auf suspekte axilläre Lymphknoten untersucht. Der morphologisch auffälligste Lymphknoten (SLN) wurde mit einer Markierungsnadel intranodal versehen (SUN-Localisation) und mit dem intraoperativ per „lymphatic mapping“ gefundenen Sentinel-Node verglichen.

Ergebnisse: Bei allen 117 Patn. konnte in der Axilla ein vergrößerter reaktiver, tumorfreier Sentinel-LK oder eine Sentinel-Metastase nachgewiesen werden. Die Detektionsrate mit SUN und Lymphatric Mapping betrug 86% (n=101/117). Über alle Tumorstadien pT1-T4 war der SLN in 70,6% positiv. Bei den T1-Tumoren pT1a-1c betrug der Anteil der positiven SLN 20%(n=11/50). Durch die zusätzliche Axillasonografie konnte die FNR auf 3,5% (n=2/56) (Blau/Tc + SUN-Lokalisation) gesenkt werden.

Schlussfolgerungen: Mittels der Sonografie lässt sich eine Entscheidung zum Sentinel-Procedere besser evaluieren. Auch für ein Axilla-Staging im Rahmen einer primären Chemotherapie und in der Nachsorge der Patienten nach SLNB ist die Sonografie eine hoch sensitive Methode.

SUN ist als Hilfestellung für den Operateur eine exzellente Ergänzung des „lymphatic mapping“. Die Falsch-Negativ-Rate kann durch SUN-Markierung morphologisch auffälliger SLN (SLN+) reduziert werden.

Da in fast 50% der Fälle, der SLN die einzige axilläre Metastase ist, sollte die Axillasonografie integraler Bestandteil der Sentinel-Node-Biopsie beim Mammakarzinom sein.