One Step Nucleic Acid Amplification (OSNA) – ein standardisiertes Verfahren zur intraoperativen Sentineldiagnostik beim Mammakarzinom

Zielsetzung: In mehreren klinischen Studien weltweit wurde gezeigt, dass die molekularbiologische OSNA-Methode eine ähnliche Wirksamkeit wie die postoperative histologische Analytik der Sentinellymphknoten (SL) bei Patientinnen mit Mammakarzinom hat. Wir untersuchten die Anwendbarkeit von OSNA in unserer intraoperativen Routinediagnostik von SL bei Brustkrebspatientinnen sowie die Assoziation zwischen den OSNA Ergebnissen und dem pT-Status.

Materialien und Methoden: 334 SL von 162 Brustkrebspatientinnen (SL/Patient: 2,1) wurden mit OSNA untersucht. Der gesamte SL wurde homogenisiert und ein Aliquot des Homogenisats wurde für die automatisierte Amplifikation von CK19 mRNA benutzt. Die OSNA-Ergebnisse werden in -, +, oder ++ kategorisiert und durch die Angabe der CK19 mRNA-Kopienzahl/µL genauer aufgeschlüsselt (<250: -; 250–5000: +; >5000: ++). Bei einem positiven OSNA-Ergebnis (++, einer Makrometastase entsprechend; +, einer Mikrometastase entsprechend) wurde während derselben Operation eine axilläre Dissektion durchgeführt. Der axilläre Lymphknotenstatus wurde durch einen 1H&E-Schnitt bestimmt.

Ergebnisse: OSNA gab in 61 Patienten ein positives Ergebnis; die Positivitätsrate betrug entsprechend 26,6%. In 101 Patienten war OSNA negativ. Bei einem (+) Ergebnis hatten 23,8% weitere positive Lymphknoten; bei einem (++) 25%. Es zeigte sich eine signifikante Assoziation zwischen einem positiven OSNA-Ergebnis und der Tumorgröße. Bei größeren Tumoren (>2cm) waren häufiger positive OSNA-Ergebnisse zu verzeichnen. Dies war bei einem (++) Ergebnis noch deutlicher zu sehen als bei einem (+).

Zusammenfassung: OSNA ist eine standardisierte und validierte Methode zur intraoperativen Detektion von SL-Metastasen beim Mammakarzinom. Als Diagnostikmethode kann OSNA intraoperativ die Tumorlast des gesamten SL bestimmen und somit die Anzahl an Zweitoperationen reduzieren.