Fragestellung:
Die Einführung der Sentinel-Lymphonodektomie (SNLB) konnte die operative Morbidität
der Patientinnen mit Mammakarzinom deutlich senken. Sie ist jedoch weiterhin vorhanden.
Die Detektion von SNLs mittels eisentragender supraparamagnetischer Nanopartikel (SPIOs)
und Magnetic Particle Imaging (MPI) ermöglicht die exakte 3D-Lokalisation der SNLs
just-in-time und gezielte Entnahme, wodurch die Morbidität gesenkt wird. Die MPI-geführte
Punktion des SNL in Lokalanästhesie wird ermöglicht. Qualitative und quantitative
Untersuchungen von SPIOs im lymphatischen Gewebe lagen bislang nicht vor.
Material und Methoden:
Im Model der gesunden Maus und im Tumor-Maus-Model wird das Prinzip der SNL-Detektion
mittels SPIOs durch MPI untersucht. Das axilläre Gewebe wird durch histologische,
elektronenmikroskopische, atomabsorptionsspektrometrische und MRT Diagnostik aufgearbeitet.
Es wird eine Untersuchung aller Organsysteme der Maus zur Sicherheitsevaluation der
Verteilung der Nanapartikel vorgenommen.
Ergebnisse:
Nach Injektion der SPIOs in das Brustdrüsengewebe wird die Verteilung im Brust-, Lymph-
und Fettgewebe dargestellt. Es zeigt sich eine Distribution entlang der Kollagenfasern.
Die Kolonisation der Lymphknoten findet von außen nach innen statt. SPIOs können somit
als Tracer der neuen SNL-MPI-Detektion eingesetzt werden.
Zusammenfassung:
Eine intraoperative Injektion des Tracers und die exakte intraoperative 3D-Lokalisation
der SNLs senken die Morbidität der Patientinnen. Der MPI-Tracer ist leicht und günstig
zu beschaffen, wodurch diese Methode ohne radioaktive Belastung einem großen Patientinnen-Kollektiv
zugänglich wird. Dieses neue Prinzip der SLNB kann auf alle soliden Tumoren angewandt
werden.
Dieses Projekt wird durch das BMBF (BMBF Grant number 01EZ0912) und den universitären
Forschungsschwerpunkt „Bildgebung bei Krankheitsprozessen“ der Universität zu Lübeck
unterstützt.