Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A10
DOI: 10.1055/s-0032-1313376

Reduktionsplastik der Mamma mit kranialer Stielung

K Baumann 1, N Bündgen 1, D Fischer 1, S Becker 1, M Thill 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik Für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Lübeck, Deutschland

Zielsetzung:

Die Reduktionsplastik bei Makromastie und einem großen Mamillen-Jugulum-Abstand erfordert zur Reduktion der postoperativen Komplikationen und maximalen Optimierung des kosmetischen Ergebnisses eine optimale operative Technik.

Es soll gezeigt werden, dass bei Patientinnen mit großem Mamillen-Jugulum-Abstand und großen Resektatvolumina, die Technik mit kranialem Stiel gegenüber der inferioren Stielung eine gute und sichere Alternative darstellt.

Material und Methoden:

Von 2009 bis 2011 wurde bei 28 Patientinnen im Alter von 42 bis 74 Jahren eine Reduktionsplastik mit kranialer Stielung durchgeführt. Die Operation wurde als tumorlageradaptierte, angleichende oder kosmetische Reduktion durchgeführt. Der durchschnittliche BMI lag bei 30. Der Mamillen-Jugulum-Abstand variierte von 30cm bis 40cm. Die Stiellänge lag im Mittel bei 11,4cm. Die Auswertung erfolgte retrospektiv anhand der Aktenlage. Alle Patientinnen wurden bezüglich ihres postoperativen Outcomes nachgesorgt.

Ergebnisse:

Auch bei großem Mamillen-Jugulum-Abstand und daraus resultierender langer Stiellänge zeigte sich eine gute Durchführbarkeit der Reduktionsplastik mit kranialem Stiel. Der neue Mamillen-Jugulum-Abstand wurde zwischen 21cm und 24cm festgelegt. Das durchschnittliche einseitige Resektatgewicht betrug 1117g und variierte zwischen 535g und 1967g. Die postoperative Wundheilung zeigte sich größtenteils komplikationslos. Bei 2 Patientinnen mit einem Typ II Diabetes traten Wundheilungsstörungen im Bereich der T-Naht und bei 4 Patientinnen Wundheilungsstörungen an der Mamille auf. Diese heilten komplikationslos sekundär ab. Bei einer Patientin entwickelte sich eine einseitige totale Mamillennekrose, die operativ revidiert werden musste.

Zusammenfassung:

Die Reduktionsplastik mit kranialer Stielung stellt auch bei großen Resektatvolumina und langem Stiel eine hervorragende und sichere Alternative zur inferioren Stielung dar.