Zeitschrift für Phytotherapie 2012; 33 - P05
DOI: 10.1055/s-0032-1313245

Untersuchungen zu den Wirkungen von 1,8-Cineol auf die Aktivität von Histaminrezeptoren

P Sagortchev 1, J Lukanov 1, AM Beer 2
  • 1Department of Biophysics, Med. University, 4000 Plovdiv, v. Aprilov Str. Nr.15A, Bulgarien
  • 2Lehrbereich Naturheilkunde und Gesundheitsprävention, Ruhr-Universität Bochum, Klinik Blankenstein, Im Vogelsang 5–11, 45527 Hattingen, Deutschland

1,8-Cineol wird zur Behandlung von bronchitischen Beschwerden, Sinusitis und Erkältungen eingesetzt. Experimentell konnte bislang nachgewiesen werden, dass 1,8-Cineol, ein Monoterpen (C-10), eine sehr stark ausgeprägte spasmolytische Wirkung auf die glatten Muskeln zeigt. Bei fast allen klinischen Anwendungen mit 1,8-Cineol, besonders beim Einsatz bei allergischen Symptomen, sind die Histaminrezeptoren von wesentlicher Bedeutung (Anwendung von Histaminblockern). Ziel dieser Untersuchungen war es festzustellen, inwieweit 1,8-Cineol auf die Aktivität von Histaminrezeptoren einen Einfluss hat.

In Untersuchungen an glatten Muskelstreifen des Meerschweinchenmagens wurde die Beeinflussung auf die spontane kontraktile Aktivität von Histamin unter Verwendung verschiedener Konzentrationen von 1,8-Cineol untersucht.

Die Ergebnisse zeigen, dass bereits bei Konzentrationen von 10-8 M Histamin eine Anregung der spontanen kontraktilen Aktivität der glatten Muskelstreifen erfolgt. Die Dosis-Effektkurve der Wirkungen von Histamin zeigt, dass die maximalen Anregungseffekte bei einer Konzentration von 5×10-6 M Histamin erreicht werden. Die Ergebnisse zu den Wechselwirkungen zwischen 1,8-Cineol und Histamin lassen erkennen, dass 1,8-Cineol ein umkehrbarer kompetitiver Antagonist an den Histaminrezeptoren ist.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass 1,8-Cineol die Aktivität von Histaminrezeptoren blockiert und somit spasmolytisch und sekretolytisch wirkt.

Danksagung: Wir danken der Firma Klosterfrau für die finanzielle Unterstützung bei der Durchführungen der Untersuchungen.