Rofo 2012; 184(10): 905-910
DOI: 10.1055/s-0032-1312845
Technik und Medizinphysik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nadelkristalldetektor-Technologie in der Mammografie – Bildqualität und Dosisverhalten in Abhängigkeit von der Strahlenqualität

Needle Crystal Detector Technology in Mammography – Relationship Between Image Quality and Dose Depending on Beam Quality
F. Semturs
1   Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik, Medizinische Universität Wien
,
P. Peloschek
2   Röntgeninstitut, Wiener Privatklinik
,
G. Zwettler
1   Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik, Medizinische Universität Wien
,
J. Hummel
1   Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik, Medizinische Universität Wien
,
P. Homolka
1   Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik, Medizinische Universität Wien
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

04. Dezember 2011

25. April 2012

Publikationsdatum:
12. Juni 2012 (online)

Preview

Zusammenfassung

Ziel: Die Nadelkristalldetektor-Technologie bei Speicherfolien, welche in der Mammografie zum Einsatz kommen, erhebt den Anspruch, gegenüber den herkömmlichen in der Mammografie verwendeten pulverbeschichteten Speicherfolien mit weniger Dosisbedarf eine bessere Bildqualität zu erreichen. Es wird das Bildqualität/Dosisverhalten bei verschiedenen Brustdicken (simuliert über PMMA) mit einem Agfa DX-M System mit Nadelkristalldetektoren (HM5.0) untersucht und bzgl. möglicher Strahlenqualitäten optimiert.

Material und Methoden: Die technische Bildqualität wird mit dem CDMAM-Phantom und nachfolgendem „Automatic-Readout“ unter Berücksichtigung der in EUREF spezifizierten Grenzwerte beurteilt. Als Dosis wird die berechnete mittlere Parenchymdosis benutzt.

Ergebnisse: Die Nadelkristalldetektoren mit dem Agfa DX-M System erreichen bei 50 mm PMMA bei einer etwa 50 % niedrigeren AGD im Vergleich zu pulverbeschichteten Speicherfoliensystemen eine zumindest äquivalente CDMAM Bildqualität. Des Weiteren zeigt sich, dass man mit Nadelkristalldetektoren auch eine CDMAM-Bildqualität innerhalb der EUREF-achievable-Grenzwerte erreichen kann, ohne dass die in EUREF vorgegebenen Dosisgrenzwerte überschritten werden. Die Umstellung von Mo/Rh auf W/Rh erlaubt sowohl bei 50 mm PMMA als auch bei 70 mm PMMA eine um 20 % geringere AGD bei gleichbleibender CDMAM-Bildqualität.

Schlussfolgerung: Die Nadelkristalltechnologie mit dem Agfa DX-M System erreicht bei einer um etwa 50 % niedrigeren AGD im Vergleich zu pulverbeschichteten Speicherfoliensystemen eine zumindest äquivalente CDMAM-Bildqualität. Eine weitere Dosisreduktion ergibt sich durch den Einsatz von W/Rh statt Mo/Rh.

Abstract

Purpose: Compared with traditional CR storage phosphor plates, CR needle crystal technology used in mammography claims to allow for better image quality using a lower dose. Image quality and dose behavior are evaluated for multiple breast thicknesses (simulated with PMMA slabs) on the Agfa DX-M system with needle crystal detectors (HM5.0) and optimized for possible different beam qualities.

Materials and Methods: Technical image quality was determined using the CDMAM phantom with subsequent “automatic readout” by considering limiting values as specified in the EUREF guideline. For dose, the calculated average glandular dose was used.

Results: With CR needle crystal detectors, comparable image quality can already be achieved with an approximately 50 % lower dose than required for traditional plates. In addition, CR needle crystal technology makes it possible to also reach the achievable EUREF limit values without exceeding the dose limit values specified in EUREF. It was also found that the usage of W/Rh instead of Mo/Rh is beneficial for a 50 mm as well as 70 mm PMMA with regards to better image quality and a lower dose.

Conclusion: The needle crystal technology with the Agfa DX-M system supports equivalent CDMAM image quality with an approximately 50 % lower AGD compared to powder-based CR. An additional dose reduction can be achieved by using W/Rh instead of Mo/Rh.