Einführung: Um eine effektive Erhaltung bzw. Zunahme der Skelettmuskelmasse bei Erwachsenen zu
erreichen und damit die Voraussetzungen zur Prävention von Sarkopenie zu erfüllen,
sind körperliche Aktivität, positive Energiebilanz, optimale Proteinversorgung, sowie
das richtige Timing der Proteinaufnahme von Bedeutung. Die Daten wurden im Rahmen
der BASE-II mit Einschluss von insgesamt 2200 Personen einer älteren sowie jüngeren
Kohorte erhoben.
Fragestellung: Ziel war unter anderem, die Ermittlung der Makronährstoff- und Energieaufnahme, sowie
der Prävalenz von Sarkopenie selbständig zu Hause lebender Senioren. Darüber hinaus
sollten diese Faktoren zwischen den Kohorten verglichen werden.
Methoden: Die appendikuläre Skelettmuskelmasse und somit die Diagnostik von Sarkopenie wurde
mittels Doppelröntgenabsorptiometrie (DXA) bestimmt. Für die Ermittlung der Makronährstoff-
und Energieaufnahme wurde der Ernährungsfragebogen EPIC-FFQ angewendet.
Ergebnisse: Es wurde eine Teilstichprobe von 1002 Studienteilnehmern (23% 20–30; 77% 60–80 Jahre)
erfasst. Bei den Älteren zeigte sich eine Prävalenz von Sarkopenie bei 19,6% (Frauen)
und 24,6% (Männer). Der durchschnittliche BMI der Älteren lag bei 26,7kg/m2 (40% Normalgewicht, 42% Übergewicht, 18% adipös). Der BMI bei den sarkopenen Personen
(Frauen 22,7 vs. 27,3), (Männer 24,1 vs. 27,8) war signifikant niedriger, die Proteinaufnahme
dagegen signifikant höher (Frauen 1,14 vs. 0,98g/kg; Männer 1,17 vs. 1,07g/kg). Bei
der Energieaufnahme war ebenso ein deutlich höherer Wert auffällig (Frauen 33,4 vs.
28,5; Männer 35 vs. 30kcal/kg). Die Fett- und Kohlenhydrataufnahme lag bei den Teilnehmern
mit Sarkopenie ebenfalls wesentlich höher. Beim Skelettmuskelmasseindex (SMI) zeigte
sich kein signifikanter Unterschied zwischen den jüngeren und den älteren Teilnehmern
(6,87 vs. 6,72kg/m2). Im Durchschnitt nahmen die Jüngeren deutlich mehr Protein und Energie auf.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass die hier untersuchten, zu Hause lebenden Senioren eine
ausreichende Makronährstoff- und Energiezufuhr haben. Bei den sarkopenen Probanden
ist diese sogar deutlich höher. Das deutet daraufhin, dass die Ernährung alleine keine
ausreichende Bedingung für die Prävention von Sarkopenie darstellt. Die Faktoren Aktivität
und Timing werden im Verlauf der Studie mit einbezogen. Der vergleichsweise niedrige
SMI der Jüngeren ist ein Hinweis darauf, dass sich die präventiven Maßnahmen nicht
nur auf die Älteren konzentrieren sollten.