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DOI: 10.1055/s-0032-1312488
Europäische Pflegequalitätserhebung: Prävalenz, Prävention und Behandlung von Mangelernährung – Erkenntnisse aus mehreren Jahren
Fragestellung: Mangelernährung führt zu einer erhöhten Morbidität und Mortalität, zu verlängerten Krankenhausaufenthalten verbunden mit erhöhten Kosten für das Gesundheitssystem. Die Prävalenz von Mangelernährung wurde in zahlreichen internationalen Studien untersucht und beläuft sich in Krankenhäusern auf bis zu 60%. Adäquate präventive Maßnahmen können zur Senkung der Prävalenz von Mangelernährung beitragen, werden aber häufig nicht ausreichend eingesetzt.
Die Forschungsfragen lauten:
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Wie hat sich die Prävalenz von Mangelernährung in Krankenhäusern, welche drei- bzw. zweimal an der Europäischen Pflegequalitätserhebung teilgenommen haben, verändert?
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Inwieweit hat sich die Durchführung von Prävention und Behandlung von Mangelernährung in Krankenhäusern, welche drei- bzw. zweimal an der Europäischen Pflegequalitätserhebung teilgenommen haben, verändert?
Methodik: Im Rahmen der Europäischen Pflegequalitätserhebung werden seit 2009 jährlich Daten zur Prävalenz, Prävention und Behandlung von Mangelernährung in österreichischen Gesundheitseinrichtungen erhoben. Für die Datenerhebung wurde ein standardisierter und geprüfter Fragebogen verwendet. 15 Krankenhäuser haben drei- bzw. zweimal an der Erhebung teilgenommen.
Ergebnis: Die Prävalenz von Mangelernährung sank in den Krankenhäusern, welche dreimal teilgenommen haben, von ursprünglich 29,1% auf 23,2% und in den Krankenhäusern welche zweimal teilgenommen haben von 23,1% auf 15,9%. Die Erfassung des Gewichtes und des Gewichtsverlustes stiegen in den Krankenhäusern, welche drei- oder zweimal teilgenommen haben, an. Das Angebot von Nahrungsergänzungsmitteln bei mangelernährten PatientInnen blieb in Krankenhäusern welche dreimal teilgenommen haben bei knapp 15% und in Krankenhäusern welche zweimal teilgenommen haben bei knapp 28% konstant.
Schlussfolgerung: Besonders deutlich zeigte sich, dass die Prävalenz von Mangelernährung innerhalb der Erhebungsjahre gesunken und die Erfassung des Ernährungszustandes angestiegen ist, was auf eine Bewusstseinsbildung in den regelmäßig teilnehmenden Einrichtungen hinweist. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist jedoch zu beachten, dass es sich hier um einen Vergleich von nur drei bzw. zwei Jahren mit einer kleinen Stichprobe von nur 15 Einrichtungen handelt.