ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121(04): 187
DOI: 10.1055/s-0032-1312035
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DGP-Frühjahrstagung München – Workshop: lokale Antibiotikagabe in der Periimplantitis-Therapie

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Publication Date:
26 April 2012 (online)

Knapp 200 parodontologisch interessierte Teilnehmer waren der Einladung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGP) zur Frühjahrstagung am 10. und 11. Februar 2012 in den Ehrensaal des Deutschen Museums in München gefolgt. Unter dem Thema "Lokale Antibiotika in der Periimplantitistherapie" lud Heraeus das Fachpublikum im Anschluss an die Vorträge zu einem Workshop mit Prof. Niklaus P. Lang, University of Hong Kong, ein.

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Lang betonte, dass bei Taschentiefen ≥ 6 mm eine adjunktive lokale Antibiotikatherapie klar indiziert ist und eine signifikante Reduktion der mittleren periimplantären Sondierungstiefen zur Folge hat. "Das primäre Ziel der Antibiotikatherapie ist die Reduzierung mutmaßlich pathogener Bakterien, um der Progression der Infektion entgegenzuwirken", so Lang. Ein lokal angewendetes Antibiotikum gelangt in einer sehr hohen Dosis an den Wirkort und ist dort in der Lage, biofilmassoziierte Keime abzutöten. Neben der hohen Konzentration ist auch die ausreichend lange Verweildauer in der behandlungsbedürftigen Tasche ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des geeigneten Präparats. Dabei sei eine noch fehlende Indikation für den Zahnarzt kein Hindernis, solange das Potenzial gegeben ist, so Lang in der Diskussion. Lang schätzt, dass bis zu 15 % der jährlich 2 Mio. neu gesetzten Implantate innerhalb von 10 Jahren von Periimplantitis betroffen sein werden und damit vom Implantatverlust bedroht sind: "Eine Welle, die zur Sturmflut werden könnte!", so Lang. Für eine frühzeitige Diagnostik sind regelmäßiges Sondieren und ein lebenslanges Recall unerlässlich. Das primäre Ziel der Periimplantitistherapie ist die Dekontamination der Implantatoberfläche und Beseitigung der periimplantären Läsion, um einer Progression vorzubeugen und das Implantat zu erhalten. Bei Persistenz der Entzündung nach der Initialphase kann eine adjunktive Antibiotikagabe erwogen werden, bei ausgeprägtem Knochenverlust sind regenerative oder resektive chirurgische Methoden notwendig.

Nach einer Pressemitteilung der
Heraeus Kulzer GmbH, Hanau
Internet: www.heraeus-dental.com