Zusammenfassung
Fixierungsmaßnahmen werden in den unterschiedlichsten medizinischen Versorgungssituationen
angewendet. Ihr Einsatz wurde bisher vor allem in der Psychiatrie und in Pflegeheimen
problematisiert, wohingegen die Anwendungen in Krankenhäusern kaum diskutiert wird.
Dies ist besonders beunruhigend, da Fixierungen in Krankenhäusern unter den verschiedensten
Umständen angeordnet werden, jedoch als freiheitsentziehende Maßnahme einen ambivalenten
Charakter haben. Ziel dieses Artikels ist es, die zivilrechtliche Gesetzgebung für
Fixierungen und die medizinischen Gründe für die Vornahme von Fixierungen in deutschen
Krankenhäusern zu analysieren. Ich werde zeigen, dass die Vornahmen von Fixierungen
erst nach einer eingehenden Beurteilung des Patienten und seiner Wünsche vorgenommen
werden sollten. Als vulnerable Gruppe sind Patienten von den Mitgliedern des medizinischen
Personals abhängig, die unter allen Umständen ihr Bestes tun müssen, um die Autonomie
und Rechte ihrer Patienten zu respektieren. Das Bewusstsein des Gesundheitspersonals
in Bezug auf Fixierungen muss geschärft werden und die interdisziplinäre Zusammenarbeit
von Betreuungsrichtern, Ärzteschaft und Pflegepersonal verbessert werden, um den Informationsfluss
und -austausch zu dieser ethischen und moralischen Frage zu verbessern.
Abstract
Restraints are used for several medical situations. Their use in restraining patients
in psychiatric care and nursing homes is widely debated, whereas those in hospitals
are rarely discussed. This is a particular cause of concern because restraints are
prescribed under various circumstances in hospitals and yet they have an ambivalent
character because they are viewed as a custodial measure. The aim of this paper is
to examine the civil law legislation on restraints and medical reasons for employing
restraints in German hospitals. I will argue that the use of restraints should only
be performed after a thorough assessment of the patient and his or her wishes. As
a vulnerable group, patients are dependent on clinical staff members, who must in
all circumstances do their best to respect the autonomy and rights of their patients.
Awareness of health-care personnel regarding the use of restraints should be increased
and interdisciplinary collaboration among judges, clinicians and nurses must be bridged
and enhanced in order to improve the flow and exchange of information on this very
ethical and moral issue.
Schlüsselwörter
Fixierung - Selbstverletzung - Gefahren - Betreuungsgericht - alternative Handlungsweisen
Key words
restraint - self injury - risks - custodianship court - alternative treatment