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DOI: 10.1055/s-0032-1311500
MRT-Diagnostik gynäkologischer Tumoren in Korrelation zu Makropathologie und Histologie
Die Bildgebung des weiblichen Genitaltrakts ist ein komplexes und vielseitiges Gebiet der Urogenitalradiologie, das neben der Diagnostik von malignen Tumoren des Ovars, des Uterus, der Cervix uteri und der Vagina auch die häufigen benignen Tumoren sowie physiologisch-zyklusabhängige und graviditätsbedingte Veränderungen berücksichtigen muss. Die MRT hat sich aufgrund ihrer überlegenen Weichteildarstellung hierzu als radiologische Methode der Wahl etabliert.
Von zunehmender Bedeutung ist das Erkennen besonderer Tumorentitäten, die meistens eine komplexe Behandlung erfordern und deshalb im interdisziplinären Tumorboard von Gynäkologen, Strahlentherapeuten, Onkologen und Radiologen gemeinsam beurteilt werden, um eine leitliniengerechte Therapie zu erreichen.
Die histologische und makropathologische Struktur der Tumoren bestimmt hierbei maßgeblich die Bildmorphologie – insbesondere Parameter wie Zellreichtum, Vascularisation und das Verhältnis von liquiden und zystischen zu soliden Anteilen wirken sich direkt auf das Signalverhalten in T1- und T2-gewichteten Sequenzen sowie in der Diffusionsbildgebung aus. Das Wissen um den strukturellen Aufbau der häufigsten gynäkologischen Tumoren, aber auch seltenerer histologisch oft biphasischer Tumorerkrankungen kann hierbei die oft als komplex empfundene Diagnosestellung und die Abgrenzung zu benignen Prozessen deutlich erleichtern.
Lernziele:
Durch die Korrelation eigener präoperativer MR-Befunde mit den makropathologischen und histologischen Bildern der im Verlauf resezierten Raumforderungen wird dem Betrachter ein Überblick darüber vermittelt, wie die wichtigsten gynäkologischen Tumoren in Mikro- und Makrostruktur aufgebaut sind und wie sich diese Struktur auf das Signalverhalten im MRT auswirkt. Durch Kenntnis von Makropathologie und Histologie soll der Betrachter bezüglich Diagnose und Differentialdiagnose der Tumoren des weiblichen Genitaltrakts zusätzliche und vor allem prospektive Sicherheit in der Befunderstellung gewinnen.
Keywords: Gynäkologische Tumoren, MRT, Pathologische und radiologische Korrelation
Korrespondierender Autor: Gawlitza M
Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Liebigstraße 20, 04103 Leipzig
E-Mail: matthias.gawlitza@medizin.uni-leipzig.de